Steel Service Centers sind besorgt über die Auswirkungen von CBAM

von Angelika Albrecht

Am vergangenen Donnerstag brachte der „SSC Arbeitskreis“ von EUROMETAL Branchenführer aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Belgien zusammen. Die düstere Stimmung spiegelte die Besorgnis über die Auswirkungen des Carbon Border Adjustment Mechanismus (CBAM) auf die Zukunft der europäischen Stahlverarbeitung wider.

Über zwei Dutzend Führungskräfte aus der Stahlbranche setzten sich mit der aktuellen Wirtschaftslage – sowohl in Deutschland als auch weltweit – sowie mit drängenden Themen wie Dekarbonisierung, Energieeffizienz, Arbeitssicherheit und Vertriebsherausforderungen auseinander. Allerdings dominierte die Dekarbonisierung, insbesondere CBAM, die Diskussionen.

Kunden suchen nach Workarounds und bedrohen Service-Center

Zulieferer aus Asien suchen nach Umgehungslösungen und bedrohen die europäische Metallumformindustrie und Servicezentren und letztlich auch die europäischen Stahlwerke. Die Teilnehmer der Konferenz berichteten über die Ängste der Umform- und Stahlverarbeitungsindustrie (Laser- und Schweißkomponenten) hinsichtlich der Zukunft der europäischen Stahllieferketten. Aus Angst vor den Auswirkungen von CBAM suchen einige Großkunden (1. Ebene) nach externen Alternativen außerhalb der europäischen Grenzen und entscheiden sich dafür, gebrauchsfertige Stahlprodukte zu importieren, um die Regelung zu umgehen.

Dieser Trend beunruhigt die Service-Center zutiefst, insbesondere angesichts der aktuellen Phase mäßiger Aktivität. CBAM steht bereits vor erheblichen Investitionen in die Dekarbonisierung und Kostenoptimierung und macht der ohnehin schon schwierigen Situation einen weiteren Strich durch die Rechnung.

Die Notwendigkeit der Zusammenarbeit

Trotz der düsteren Aussichten betonte die Arbeitsgruppe die Bedeutung des kontinuierlichen Dialogs und der Zusammenarbeit innerhalb der Branche. Die aktive Teilnahme während der gesamten Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit solcher Foren, um die aktuellen Komplexitäten zu bewältigen und Lösungen zu entwickeln.

Die Zukunft der europäischen Stahlverarbeitung hängt von der Fähigkeit der Industrie ab, sich an die Anforderungen von CBAM anzupassen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben. Zusammenarbeit und Innovation werden wahrscheinlich der Schlüssel sein, um diesen Sturm zu überstehen.

Blick nach vorn

Der positive Geist der Zusammenarbeit hielt auch über die Diskussionen hinaus an. Die Absicht, die Veranstaltung im Frühjahr 2025 zu wiederholen, wurde bereits angekündigt, voraussichtlicher Standort ist die deutsche Stadt Bönen. Dieses Engagement für einen kontinuierlichen Dialog ist ein gutes Zeichen für die Fähigkeit der Branche, die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.


Über EUROMETAL

EUROMETAL ist der europäische Verband für den Vertrieb und Handel mit Stahl, Rohren und Metallen. EUROMETAL hat auf EU-Ebene im letzten Jahrzehnt ein repräsentatives und einzigartiges Marktüberwachungssystem für den EU-Stahlvertrieb entwickelt. Der Stahlvertrieb und -handel in der EU ist für 3.500 Unternehmen, hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen, verantwortlich, die 100.000 Menschen in der EU Arbeitsplätze bieten.
EU-Stahlhändler, SSC und Händler sind systemische Akteure auf den EU-Stahlmärkten und liefern 77 Millionen Tonnen Stahl, Rohre und Metalle an Endverbrauchssektoren in der EU. Auf sie entfallen mehr als 60 % des Angebots an Stahl und Rohren an die mehr als eine Million Endverbraucher in der verarbeitenden Industrie und im Bausektor der EU.


Quelle und Vorschaubild: EUROMETAL European Federation of Steel, Tubes and Metals Distribution & Trading / Foto: SSC-Arbeitskreis Eurometal

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