Startschuss für Wasserstoffproduktion mit Hybit in Bremen
von Hubert Hunscheidt
Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, haben heute einen Förderbescheid des Landes Bremen übergeben. Im Rahmen des Projekts Hybit (Hydrogen for Bremens industrial transformation) erhalten die drei Unternehmen vom Land Bremen eine Fördersumme über 10 Millionen Euro zum Bau einer Elektrolyseanlage, was etwa der Hälfte des gesamten Investitionsbudgets entspricht.
Das Projekt umfasst den Bau einer 12-MW-Elektrolyseanlage, die mit erneuerbarer Energie grünen Wasserstoff produzieren wird. Die Elektrolysekapazität soll später schrittweise hochskaliert werden auf bis zu 300 MW. Der Gesamtbedarf für eine klimaneutrale Stahlproduktion in Bremen soll letzten Endes über den Ausbau der Leitungsinfrastruktur gedeckt werden.
Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Flachstahl Deutschland und verantwortlich für die Werke in Bremen und Eisenhüttenstadt: „Wir gehen voran auf dem Pfad der Dekarbonisierung in Bremen. Der Bau der Elektrolyseanlage markiert den Startpunkt zum Einsatz von grünem Wasserstoff in der Bremer Stahlproduktion und ist ein wichtiger Baustein der Transformation. Den ersten Wasserstoff werden wir in den bestehenden Anlagen einsetzen, in der nächsten Stufe wird der Einsatz neuer Produktionstechnologien folgen, damit wir bis Mitte der 30er Jahre vollständig klimaneutral Stahl in Bremen herstellen können. Dazu wird ein weiterer Ausbau der Wasserstoffkapazität nötig sein.“
ArcelorMittal Flachstahl Deutschland beabsichtigt in der ersten Phase der Dekarbonisierung zwei Hochöfen in Bremen und Eisenhüttenstadt zu ersetzen und damit die Technologie für die Produktion von 3,6 Millionen Tonnen Stahl durch ein Verfahren mit Direktreduktionsanlage und anschließendem Elektrolichtbogenofen abzulösen. Die vollständige Umstellung dieser Produktion auf grünen Wasserstoff wird zu Einsparungen von mehr als fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr führen. Dazu hat ArcelorMittal im Rahmen des IPCEI-Programms für Wasserstoff-Großprojekte weitere Anträge für Fördermittel gestellt.
swb und EWE bauen im gemeinsamen Unternehmen Wasserstoff Bremen GmbH am Kraftwerksstandort Bremen-Mittelsbüren die Elektrolyseanlage zunächst mit einer Leistung von 12 MW. Die Installation erfolgt in einer leerstehenden Maschinenhalle und in Modulserien, um die Flexibilität für eine Anpassung an zukünftige Bedarfe zu gewährleisten.