Stahlrecycler wenden sich gegen EU-Pläne

von Alexander Kirschbaum

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl erwartet den Verlust von Hunderttausenden Arbeitsplätzen in der Stahlindustrie, sollten die Pläne der EU-Kommission zum Emissionsrechtehandel verwirklicht werden. Nun hat auch die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) den Vorschlag der EU-Kommission zum Emissionsrechtehandel verurteilt. Die beiden Verbände beziehen sich in ihrer Kritik auf eine aktuelle Studie der Wirtschaftsberatung Prognos. Darin heißt es, dass bis 2030 in der Stahlbranche 380.000 Arbeitsplätze abgebaut werden, wenn die Pläne der EU-Kommission beibehalten werden. Dieses Szenario bezieht die vorgelagerten Wirtschaftszweige mit ein. Zu den „vorgelagerten Wirtschaftszweigen“ zählen die Mitgliedsunternehmen der BDSV, die im Stahlrecycling tätig sind.

Auf der einen Seite steht die Stahlrecyclingbranche laut BDSV durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen neben der Schonung knapper Ressourcen für die Vermeidung des Treibhausgases CO². So werden dem Verband zufolge durch das Stahlrecycling in Deutschland jährlich mehr als 20 Mio. t CO² vermieden, die bei der Stahlherstellung auf Primärrohstoffbasis anfallen würden. Auf der anderen Seite kommen durch die Kosten für den Emissionsrechtehandel auf Stahlwerke in Zukunft so hohe Kosten zu, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes gefährdet ist. Der Kostendruck führt laut BDSV zu einer rückläufigen Investitionstätigkeit, zu einem Verlust an Technologie Know-how und letztendlich zu einer Verlagerung des Stahlstandortes. Der Stahlrecyclingverband ist sich daher einig mit der Stahlindustrie, dass der Vorschlag der EU-Kommission zum Emissionsrechtehandel abgewendet werden müsse.

Quelle: BDSV  Vorschau-Foto: Fotolia

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