Stahlrecycler erwarten schwächeres Wachstum in 2019

von Alfons Woelfing

BDSV Branchenumfrage 2018: Stahlrecycler schauen weniger optimistisch in die Zukunft Nur noch 7 % der befragten Unternehmen rechnen im nächsten Jahr mit einer besseren Geschäftslage. In Folge der US-Zollpolitik, der zunehmenden Handelskonflikte, der hohen Staatsverschuldung wichtiger Abnehmerländer für Stahlschrott wie Italien und die Türkei, um nur einige Beispiele zu nennen, steigen die Risiken für das Wirtschaftswachstum.

Schon die zufriedenstellenden Wachstumsraten des Schrotteingangs des Jahres 2017 konnten im laufenden Jahr nicht mehr erreicht werden. Vor allem der Fachkräftemangel und eine zunehmende Bürokratisierung werden als Hemmschuhe für das Wachstum genannt. Die knappste Ressource sind derzeit Lkw-Fahrer.

Doch auch die jahrelang vernachlässigte Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur stellt die Stahlrecyclingbranche vor enorme Herausforderungen. Die Engpässe im Bereich Logistik werden verstärkt durch die lang anhaltende Trockenheit, welche die Binnenschifffahrt in Teilen stark beeinträchtigt. Die Frachtschiffe können infolge des Niedrigwassers nicht mehr voll beladen werden, wodurch zusätzlicher Frachtraum notwendig wird. Für Stahlrecyclingunternehmen bedeutet dies massive Einschnitte im operativen Geschäft. Material kann zum Teil nicht mehr angenommen werden, weil Zwischenlagerkapazitäten fehlen. Zudem drückt die mit der Knappheit einhergehende Kostenexplosion bei den Frachtraten auf das Ergebnis der Händler. Für weiteren Kostendruck sorgt die Lkw-Maut, die seit Juli 2018 auf allen Bundesfernstraßen gilt und deren Sätze schon im Januar 2019 erhöht werden.

Quelle: BDSV / Vorschaufoto: fotolia

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