Stahlpreise unter Druck: Automobilzulieferer fürchten unfaire Konditionen

von Hubert Hunscheidt

Die jährlichen Stahlpreisverhandlungen zwischen Stahlwerken und Automobilherstellern sind weitgehend abgeschlossen – doch für viele Automobilzulieferer beginnt jetzt die schwierige Phase. Während die OEMs (Original Equipment Manufacturer) günstigere Preise durchsetzen konnten, deutet sich für Zulieferer ein weniger vorteilhafter Abschluss an.

Ein Manager eines Tier-Suppliers betont: „Stahl sollte ein neutraler Kostenfaktor sein – eine 1:1-Weitergabe der Preise wäre ideal.“ Doch in den letzten Jahren hat sich diese Balance nicht gehalten, was das Geschäft vieler Zulieferer zunehmend unter Druck setzt.

Besonders problematisch: Die aktuellen Spotmarktpreise sind im Januar leicht gestiegen. Dadurch könnte es sein, dass Zulieferer am Ende höhere Preise zahlen als die OEMs. Während einige Marktteilnehmer einen Rückgang der Vertragsabschlüsse um 50 bis 80 Euro pro Tonne im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen, berichten andere von Preisnachlässen, die sich in Richtung 100 Euro bewegen.

Ein deutscher Stahlhändler kritisiert das Vorgehen der Werke: „Wenn sie faire Angebote wollen, hätten sie mit den Autoherstellern bessere Preise verhandeln sollen – statt nun von den Zulieferern höhere Margen zu verlangen.“

Sollten sich die Preise für Tier-Supplier nicht weiter an die OEM-Verträge angleichen, droht vielen Unternehmen erheblicher wirtschaftlicher Druck. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie fair sich die Preisgestaltung in der Lieferkette wirklich entwickelt.

Quelle: Eurometal / Foto: Fotolia

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