Stahlpreisanstieg stärkt die finanzielle Lage US-amerikanischer Stahlhersteller
von Hubert Hunscheidt

US-Stahlhersteller profitieren von der Wiedereinführung der Section-232-Zölle durch Präsident Trump. Ziel ist es, Importe zu reduzieren, inländische Investitionen zu stärken und die Kapazitätsauslastung auf 80 % zu steigern.
Nach pandemiebedingten Rekordgewinnen (bis zu 21,2 % Gewinnmarge im Jahr 2021) sanken die Margen zuletzt auf 1,8 % (Q4 2024). Dennoch ist die Branche finanziell gut aufgestellt: hohe Rücklagen, niedrige Verschuldung und Investitionen in neue Kapazitäten (über 10 Mio. Tonnen seit 2022). Weitere 4–5 Mio. Tonnen sind geplant.
Der jüngste Anstieg der Stahlpreise – +40 % bei Flacherzeugnissen seit Jahresbeginn – dürfte den Gewinnrückgang abbremsen. Für das zweite Halbjahr 2025 wird ein moderater Preisrückgang erwartet, jedoch bleibt das Preisniveau hoch.
Trotz stabiler Lage zögern Unternehmen mit neuen Investitionen – unter anderem wegen Unsicherheiten rund um die Dauer der Zölle und ein mögliches Konjunkturrisiko. Präsident Trump versucht, ausländische Investitionen zu fördern, etwa durch beschleunigte Genehmigungsverfahren für Großprojekte. Hyundai Steel kündigte bereits ein neues Werk in Louisiana an.
Fazit: Die US-Stahlindustrie steht finanziell solide da. Preissteigerungen geben Rückenwind, doch politische und wirtschaftliche Unsicherheiten könnten künftige Investitionen bremsen.
Quelle: MEPS International Ltd. / Foto: marketSTEEL