Stahlinstitut vergibt Young Academics‘ Steel Award

von Alexander Kirschbaum

Das Stahlinstitut VDEh zeichnete auf der Jahrestagung STAHL 2016 am 10. November 2016 in Düsseldorf drei junge Wissenschaftler mit dem Young Academics‘ Steel Award aus. Der Preis wurde nach der Premiere im letzten Jahr an Nachwuchswissenschaftler aus Europa in den Bereichen Metallurgie und Werkstofftechnik Stahl in den Kategorien „Beste Bachelorarbeit“, „Beste Masterarbeit“ und „Beste Dissertation“ vergeben. Die Ergebnisse der Arbeiten müssen innovativ und in der Industrie in Zukunft umsetzbar sein. Ein weiteres Kriterium zur Preisvergabe ist der Erkenntnisfortschritt der erbrachten wissenschaftlichen Leistung.

Die ausgezeichnete Bachelorarbeit von Julian Spee von der TU Dortmund trägt den Titel „Auslegung eines Temperatursensors im Feuerfestmaterial von Stahlwerkspfannen unter Verwendung thermodynamischer Berechnungen“. Er führte seine Arbeit am VDEh-Betriebsforschungsinstitut durch. Ein Ergebnis seiner Arbeit ist, dass der Einsatz des entwickelten Temperatursensors auch im Rahmen von Industrie 4.0 genutzt werden kann. Wärmeverluste können damit genauer vorhergesagt, die Temperatur der Stahlschmelze optimiert und auf diese Weise Energie eingespart werden.

Sieger in der Kategorie „Beste Masterarbeit“ wurde Marc Ackermann vom Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen. Seine Abschlussarbeit mit dem Titel „Small angle neutron scattering investigation on the kappa phase precipitation in Fe-30Mn-8Al-1.2C steel“ untersucht die Ausscheidungsentwicklung mittels der experimentellen Methode der Neutronenkleinwinkelstreuung an einem austenitischen, hochmanganhaltigen Stahl. Die erzielten Erkenntnisse leisten einen innovativen Beitrag zur Entwicklung von Leichtbaustählen.

Dr. Francesco Maresca von der Technischen Universität Eindhoven erhielt den Preis für seine Dissertation zum Thema „Multi-scale modeling of plasticity and damage of lath martensite in multi-phase steels“. Er identifizierte die wesentlichen Mechanismen, die das plastische Verhalten sowie das Bruchverhalten in Multiphasenstählen bestimmen. Außerdem entwickelte er ein Modell, das diese Mechanismen vorhersagt. Das Modell ist bereits im Einsatz, um Herstellprozesse optimal auf die gewünschten Eigenschaften einzustellen.

Das Stahlinstitut VDEh trägt mit der Preisvergabe an die Nachwuchsingenieure neben der Nachwuchsförderung auch dem Gedanken der technisch-wissenschaftlichen Gemeinschaftsarbeit auf europäischer Ebene Rechnung. Die ausgezeichnete Bachelorarbeit wurde mit 1.000 € honoriert, die beste Masterarbeit mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 € ausgezeichnet, während der Preisträger in der Kategorie „Beste Dissertation“ 5.000 € erhielt.

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl  Vorschau-Foto: marketSTEEL, Artikelfoto: Wirtschaftsvereinigung Stahl

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