Stahlindustrie durch Industriestrompreise in der Kostenfalle
von Hubert Hunscheidt
Die energieintensiven Unternehmen in Deutschland stehen unter massivem Druck: Der Industriestrompreis hat sich seit Anfang 2022 nahezu verdoppelt und bleibt ein erheblicher Wettbewerbsnachteil. Trotz eines Rückgangs der Spitzenwerte aus dem Jahr 2022 ist das Preisniveau weiterhin hoch. Diese Entwicklung begann bereits vor der Energiekrise, maßgeblich beeinflusst durch den schrittweisen Atomausstieg und eine steigende Abhängigkeit von fossilen Energieträgern.
Die Zusammensetzung des Strompreises – bestehend aus Steuern, Abgaben, Netzentgelten und Beschaffungskosten – trifft besonders energieintensive Branchen hart. Die strukturellen Defizite, wie überdurchschnittlich hohe Abgaben im internationalen Vergleich, verschärfen die Situation zusätzlich.
Für viele Unternehmen werden die hohen Stromkosten zur Existenzfrage. Produktionsverlagerungen ins Ausland und Kapazitätsreduzierungen sind die Folge, was Arbeitsplätze gefährdet und den Innovationsstandort Deutschland schwächt. Ohne tiefgreifende Reformen droht eine nachhaltige Erosion der Wettbewerbsfähigkeit.
Eine Reduzierung der Abgaben und eine strategische Neuausrichtung des Energiemixes sind unverzichtbar, um die Stahlindustrie und andere energieintensive Branchen langfristig zu entlasten. Ein belastbarer Energiemix, der erneuerbare Energien und wettbewerbsfähige Alternativen einschließt, ist der Schlüssel, um die wirtschaftliche Stärke Deutschlands zu sichern.
Quelle und Foto: marketSTEEL