Stahlgigant Huachipato gibt auf: Chiles führendes Werk schließt seine Tore

von Hubert Hunscheidt

Nach mehr als 70 Jahren Betriebszeit stellt das größte Stahlwerk Chiles, Huachipato, seine Produktion ein. Am Montag berichteten verschieden Medien, dass in der Fabrik in Talcahuano, rund 500 Kilometer südlich von Santiago, die Hochöfen abgeschaltet werden. Insgesamt verlieren rund 2.700 Beschäftigte ihre direkten Arbeitsplätze, und weitere 20.000 Arbeitsplätze sind indirekt betroffen. Der Hauptgrund für die Schließung liegt in der wachsenden Konkurrenz durch billigere Stahlimporte aus China, die bis zu 40 Prozent günstiger sind. Seit 2019 verzeichnete Huachipato Verluste von etwa 700 Millionen Euro.

Das 1950 gegründete Unternehmen, das einst 800.000 Tonnen Stahl pro Jahr produzierte, konnte trotz staatlicher Maßnahmen wie der im April beschlossenen Strafzölle auf chinesischen Stahl nicht gerettet werden. Die Entscheidung der Regierungskommission kam zu spät, um den Betrieb zu stabilisieren. Künftig wird in Chile nur noch recycelter Stahl verarbeitet. Somit endet eine Ära der Stahlproduktion in Südamerika.

Quelle: marketSTEEL / Foto: Fotolia

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