Stahl- und Metallverarbeitung: Produktion steigt leicht

von Alexander Kirschbaum

Die Produktion der Stahl und Metallverarbeitenden Industrie ist im vergangenen Jahr um 0,6 % über das Vorjahresniveau gewachsen. Dies geht aus vorläufigen Daten des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) hervor. Das Konjunkturbild der Vorjahre hat sich erneut wiederholt, einem positiven ersten Halbjahr folgte ein schwächeres zweites Semester.
 
In jedem Quartal des Jahres 2015 lag die Produktion um 0,6% über dem Vorjahresquartal. Die Zahl der Mitarbeiter lag Ende 2015 bei rund 351.300 und damit 0,3 % höher als ein Jahr zuvor. Zum Start in das Jahr 2016 hat sich die Stimmung in der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie laut dem Wirtschaftsverband merklich abgekühlt. Die Komponenten des Geschäftsklimas driften im Januar drastisch auseinander. Während die aktuelle Geschäftslage erneut besser eingeschätzt wurde, fielen die Erwartungen für das erste Halbjahr 2016 auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2012. Die Zuversicht vom Jahresende wurde laut WSM von den gestiegenen Konjunkturrisiken wie einer möglichen Wachstumsschwäche in China, anhaltend niedrigen Rohstoffpreisen und geopolitischen Unruhen weggewischt.
 
Die Pkw-Nachfrage bleibt global intakt, jedenfalls deuten dies die aktuellen Zulassungszahlen und die Erwartungen für die Branche an. Auch die endverbrauchernahen Produzenten gehen angesichts des kräftigen Konsums und weiterhin niedriger Zinsen und Inflation optimistisch in das Jahr 2016. Dagegen kommt die Nachfrage anderer wichtiger Kundenbranchen der Stahl- und Metallvererbeitung, wie des Maschinen- und Anlagenbaus, wohl noch nicht nennenswert in Schwung. Der Investitionsstau löst sich allenfalls sehr langsam auf.

Wachstumsschwäche der Schwellenländer

Das direkte Auslandsgeschäft macht in der Stahl- und Metallverarbeitung etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes aus, wobei 58% der Exporte an Länder der Euro-Zone gehen. Mit knapp 8 % Exportanteil sind die USA für die Branche der wichtigste Markt außerhalb Europas. Im Schlussquartal lagen die Auslandslieferungen dem WSM zufolge um 4 % unter dem hohen Vorjahreswert. Auf Jahressicht sind jedoch 0,9 % mehr Exporte getätigt worden als 2014. Die Auftragseingänge aus dem Ausland haben sich in dem Zeitraum allerdings um 3,2 % abgeschwächt. Das ist zwar einem Basiseffekt geschuldet, da im Vorjahr Großaufträge das Bild verzerrt haben, gleichwohl ist aber auch die Entwicklung im Jahresverlauf nicht erfreulich. So macht sich laut dem Verband die Wachstumsschwäche der Schwellenländer bemerkbar.

Ausblick verhalten optimistisch

Angesichts der Erwartungen der wichtigsten Kunden der Branche blickt die Stahl- und Metallverarbeitung laut WSM verhalten optimistisch auf das Jahr 2016. Um mehr als 1% Wachstum zu erzielen, muss es der Branche gelingen, Innovationen in die Kundenprodukte einzubringen, die dort für echte Mehrwerte sorgen, etwa über die Trendthemen Leichtbau und Effizienz.
 
Quelle: Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung  Vorschau-Foto: Fotolia

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