Stahl- und Metallverarbeitung: Geringes Produktionswachstum
von Alexander Kirschbaum
Im Juni ging der um zwei Arbeitstage bereinigte Produktionswert der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie um 1,3 % zurück. Damit dürfte die Wachstumsprognose von 3 % laut dem Wirtschaftsverband WSM für das Gesamtjahr kaum mehr erreichbar sein, wenngleich die Quartale drei und vier im Vorjahr schwächer ausgefallen sind als das erste Halbjahr 2014.
Im Juni hat die Branche erstmals weniger exportiert (-1,7 %) als im Vorjahr. Allerdings war der Vorjahresjuni diesbezüglich der stärkste Monat des gesamten Jahres 2014. Im ersten Halbjahr 2015 wurden 3,9 % mehr Stahl- und Metallprodukte exportiert als im Vorjahreszeitraum. Die Inlandslieferungen sind im ersten Halbjahr dem Verband zufolge um 0,5 % gestiegen.
Im August hat sich die Stimmung in den Betrieben in Deutschland laut dem WSM weiter verbessert. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die erwartete Entwicklung in den nächsten sechs Monaten werden positiver eingeschätzt als im Vormonat. Nach derzeitigem Stand erwartet der Verband für das Jahr 2015 ein Produktionswachstum um etwa 2 %.
Steigende Arbeitskosten und zunehmende Risiken für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung gefährden dem Wirtschaftsverband zufolge den Erfolg der Branche am Standort Deutschland. Die Politik sei gefordert, um investitionsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen.
Quelle: Wirtschaftsverband Stahl und Metallverarbeitung (WSM)