Stahl-Leichtbau als moderne Systembauweise

von Alexander Kirschbaum

Neubauten, Aus- und Anbauten sowie Aufstockungen sollen qualitativ hochwertig, kostengünstig und in kurzer Bauzeit erstellt werden. Lösungen dazu bietet der Stahl-Leichtbau – eine Bauweise, die sich in vielen Ländern bereits als Alternative zum Massiv- und Holzbau etabliert hat, und sich allmählich auch in Deutschland von einer Nischen- zu einer modernen Systembauweise weiterentwickelt.

Vorbild ist der raumschließende Trockenbau, dem eine tragende Komponente hinzugefügt wird. Leichtbaukonstruktionen aus Stahl verfügen über eine Struktur aus dünnwandigen, kaltverformten Stahlprofilen mit gegenüber dem klassischen Trockenbau etwas größerer Materialdicke von rund 1,5 Millimeter. Die Profile werden zu leichten, aber äußerst tragfähigen Rahmen, Trägern und Stützen verbunden. Beplankungen mit gips-, zement- oder leimgebundenen Werkstoffplatten übernehmen die Aussteifung der Konstruktion. Weitere Schichten des Wandaufbaus, wie etwa Dämmmaterialien und Dampf- und Windsperren, ermöglichen bei fachgerechter Anwendung die Erfüllung sämtlicher Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz sowie die Winddichtheit. Die Bauweise eignet sich sowohl für den Neubau von ein- und mehrgeschossigen Gebäuden als auch für das Bauen im Bestand.

Die vergleichsweise leichten Wand- und Deckenkonstruktionen können gerade auch bei Aufstockungen auf älteren Bestandsgebäuden eingesetzt werden, bei Bauwerken also, die aufgrund ihrer oft schon ausgelasteten Tragstruktur nur über geringe Traglastreserven verfügen. Über diese vertikale Nachverdichtung lässt sich mit geringem Aufwand zusätzlicher Wohnraum auf bereits bebauten Grundstücken schaffen. Bei beengten Baustellenerschließungen trägt die Montage vor Ort ohne aufwändige Hilfsmittel zur Kostenreduzierung bei, ebenso wie kurze Bauzeiten. Baufeuchte fällt nicht an, lange Aushärtzeiten wie bei nassen Bauweisen gibt es nicht. Alle Bauteile lassen sich in der Werkstatt weitgehend vorfertigen.

Maximum an Nutzfläche

Durch die geringe Konstruktionsdicke – die schlanken Stahlprofilquerschnitte dienen als Dämm- und Installationsebene und werden mit Platten flächig geschlossen – erhält der Bauherr im Vergleich zu konventionellen Bauweisen ein Maximum an Nutzfläche. Darüber hinaus kann eine Stahl-Leichtbaukonstruktion nicht brennbar ausgeführt werden und verfügt über gute bauakustische und wärmedämmende Eigenschaften. Für nahezu jede denkbare Aufgabenstellung, sei es beim Bau von Wohnhäusern, bei Dachaufstockungen, Gebäudeerweiterungen oder Einbauten in vorhandene Gewerbeimmobilien gibt es eine Lösung mit tragenden Stahl-Leichtbausystemen.

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl  Bildtext: Weitspannträger aus profilierten und zusammengesetzten U-Profilen bilden Decken- und Dachebene. (Foto: Protektorwerk Florenz Maisch, Gaggenau)

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