Spatenstich für Millionenprojekt in Linz
von Hubert Hunscheidt
Die vollautomatisierte Beize-Tandemverbindung, die die höchsten Industrie-4.0-Standards erfüllt, ermöglicht eine weitere Qualitätssteigerung bei der Herstellung hoch- und höchstfester Stähle für die Automobil-, Haushaltgeräte- und Bauindustrie sowie von Elektroband für die E-Mobilität. BETA 3 setzt auch neue Maßstäbe bei der Nachhaltigkeit: Statt wie bisher mit Schwefelsäure wird künftig mit Salzsäure gebeizt, die in einem Kreislaufsystem mittels einer Regenerationsanlage, die in unmittelbarer Nähe entsteht, wiederaufbereitet wird. Heute erfolgte der Spatenstich für das Millionenprojekt, in Betrieb gehen wird BETA 3 voraussichtlich Ende 2023. Die Produktionskapazität ist auf ca. zwei Millionen Tonnen pro Jahr ausgelegt.
Bislang mussten etwa die Warmbandbunde zwischen der Beize 1 und dem Kaltwalzwerk 3 transportiert werden, dieser Logistikschritt ist nun nicht mehr nötig. Zudem ermöglicht BETA 3 eine bessere Bearbeitung von Stahlbändern mit höchsten Festigkeiten, größeren Bandbreiten und geringeren Banddicken.
Nachhaltiges Investment
Statt mit Schwefelsäure beizt BETA 3 gemäß Kundenanforderungen künftig mit Salzsäure. Diese wird in einem Kreislaufsystem regeneriert, d. h. die Abbeize wird aufbereitet und im Beizprozess wieder eingesetzt. Dazu wird am Standort auch eine neue Salzsäure-Regenerationsanlage errichtet. Eine weitere Maßnahme zum Schutz der Umwelt ist die Errichtung eines Stauraumkanals: Die Niederschlagswässer werden nicht mehr in das Kanalsystem abgeleitet, sondern können durch die Errichtung einer neuen Versickerungsanlage in den Untergrund, also in den natürlichen Kreislauf, abfließen.
Quelle und Foto: voestalpine AG