Solarstrom für die eigene Produktion

von Hubert Hunscheidt

Der Schweizer Energieversorger ADEV und Stahl Gerlafingen unterzeichneten einen Nutzungsvertrag, um den Weg für den Bau einer PV-Anlage mit über 4500 Modulen und 2 Megawatt Leistung freizumachen. Die Zusammenarbeit mit dem größten Schweizer Stahlhersteller stellt erneut unter Beweis, dass die ADEV eine leistungsfähige Partnerin für Industrieunternehmen ist. Baubeginn ist Anfang kommendes Jahr.

Die ADEV Gruppe betreibt bereits gegen 100 Solaranlagen. Nun steht ein weiterer Meilenstein an: Eine Anlage mit 2 Megawatt Leistung auf dem Dach der Walzenhalle der Stahl Gerlafingen im Kanton Solothurn. Damit fällt der Startschuss für den Bau der Anlage Anfang nächstes Jahr. Ab April 2024 liefert sie voraussichtlich jährlich zwei Millionen Kilowattstunden klimafreundliche elektrische Energie. Stahl Gerlafingen verbraucht den ganzen Solarstrom in der eigenen Produktion. «Der Vorteil unserer Lösung ist, dass das Unternehmen keine Investitionen tätigen muss und den sauberen Strom zu vorteilhaften Konditionen erhält», sagt Projektleiter Pascal Moser von der ADEV.

Die Anlage der Superlative umfasst rund 4500 Module, die auf dem leicht geneigten Blechdach montiert werden. Die Spezialisten wählten eine besondere Leichtbau-Unterkonstruktion, um die maximale Traglast des riesigen Dachs einzuhalten. Aufgrund ihrer außerordentlichen Größe wird der regionale Energieversorger die Anlage direkt in sein Leitsystem integrieren.

Stahl Gerlafingen mit rund 540 Mitarbeitenden produziert jährlich etwa 700'000 Tonnen Bewehrungs- und Profilstahl. Als Rohmaterial dient Eisenschrott. Damit ist das Unternehmen der größte Recyclingbetrieb in der Schweiz und trägt zur Realisierung der Kreislaufwirtschaft bei.

«Stahl ist ein besonderer Werkstoff, der unendlich oft recycelt werden kann und daher von Natur aus nachhaltig ist. Bei seiner Herstellung ist allerdings ein hoher Energieaufwand erforderlich», erklärt Alain Creteur, CEO von Stahl Gerlafingen. Auch setzen die Transporte und der Schmelzofen viel CO2 frei.

Die in Italien beheimatete AFV Beltrame Group als Eigentümerin des Schweizer Stahlwerks hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Klimaemissionen bis 2030 um 40 Prozent zu vermindern und die Nutzung von Ökostrom zu erhöhen. Die Anlage der ADEV stellt einen wichtigen Schritt zur Erreichung dieses Ziels dar. «Die Solaranlage ist ein schönes Beispiel für die Schaffung und Weitergabe von Werten an alle unsere Stakeholder zugunsten einer noch nachhaltigeren Stahlproduktion in der Schweiz», sagt Alain Creteur.

Quelle und Foto: ADEV Energiegenossenschaft

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