SMS group: Geschäftsjahr 2016 auf Vorjahresniveau

von Alexander Kirschbaum

Bei der SMS group lagen Umsatz und Auftragseingang im Geschäftsjahr 2016 annähernd auf Vorjahresniveau. Wie der Maschinen- und Anlagenbauer heute auf einer Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf mitteilte, ging der Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 leicht auf 2,680 Mrd. EUR zurück (2015: 2,758 Mrd. EUR). Der Umsatz lag bei 3,052 Mrd. EUR (2015: 3,310 Mrd. EUR). Das Ergebnis der SMS group stieg marginal auf 14 Mio. EUR vor Steuern (2015: 7 Mio. EUR).

Im metallurgischen Anlagen- und Maschinenbau erzielte das Unternehmen einen Auftragseingang von 2,432 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,476 Mrd. EUR). Während das Anlagengeschäft auf 1,815 Mrd. EUR zurückging (Vorjahr: 1,882 Mrd. EUR), wuchs das Servicegeschäft auf 617 Mio. EUR (Vorjahr: 594 Mio. EUR). Den größten Teil seines Umsatzes erzielte das Unternehmen in Asien (34 Prozent). Dahinter folgen Europa (30 Prozent), Amerika (28 Prozent), Russland (6 Prozent) und Afrika (2 Prozent).

Die SMS group hat im vergangenen Jahr Kunden und Mitarbeiter befragt. Demnach wünschen sich die Kunden das Unternehmen als „Leading Partner in the World of Metals“. Ziel der SMS group sei es daher, die Kunden mit Blick auf ihre Anforderungen im metallurgischen Anlagenbau plus Elektrik und Automation sowie Service noch passgenauer zu beraten und zu begleiten, wie die Geschäftsführung auf der Pressekonferenz mitteilte.

„Learning Steel Mill“

Die Wachstumsfelder Digitalisierung, Modernisierung, Service, Elektrik und Automation sowie Energie und Umwelttechnik will die SMS group weiter ausbauen. Das Unternehmen habe bereits Strategien für die voranschreitende Digitalisierung in der Stahlindustrie erarbeitet, etwa durch den Servicebereich und durch das 2016 gegründete Start-up SMS digital GmbH. Auf dieser Basis sollen weitere zukunftsweisende Konzepte und Lösungen entwickelt werden, wie die Geschäftsführung heute deutlich machte.

Für die Betreiber der Anlagen steht dabei die „Learning Steel Mill“ im Fokus, die eine intelligente und weitgehend autonome Produktion von Stahl ermöglicht. Diese ist charakterisiert durch die Vernetzung  und Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in dynamischen, sich in Echtzeit optimierenden Produktionsprozessen innerhalb der Wertschöpfungskette. Das intelligente Hüttenwerk optimiert seine Produktionsprozesse vom Rohmaterial bis zum Endprodukt autoadaptiv als Teil einer integrierten Lieferkette mit physischen und datenbasierten Modellen. Hier hat die SMS group mit ihrem amerikanischen Kunden Big River Steel ein Pilotprojekt für eine „Learning Steel Mill“ bei dem Ende 2016 in Betrieb gegangenen Anlagenkomplex in Arkansas, USA, gestartet.

Ergebnisverbesserung erwartet

„Wir sehen weiterhin großes Potenzial bei Modernisierungen hin zu energieeffizienter und umweltorientierter Anlagentechnik, im Bereich Digitalisierung sowie im gesamten Feld der Serviceleistungen. Die leichte Belebung der Nachfragetätigkeit sollte sich ab 2018 auch in höheren Auftragseingängen niederschlagen. Insbesondere die gestiegenen Preise für Stahlprodukte stimmen uns positiver. Auch zeigt sich zunehmend, dass aufgeschobene Investitionen unserer Kunden in die Modernisierung und Ertüchtigung bestehender Anlagen nachgeholt werden", so Burkhard Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr beim Auftragseingang einen geringen Zuwachs. Der Umsatz wird Dahmen zufolge jedoch aufgrund des Rückgangs beim Auftragseingang der letzten Jahre leicht unter dem Niveau von 2016 liegen. "Beim Ergebnis vor Steuern erwarten wir für 2017 aufgrund der Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr", wie Dahmen abschließend mitteilte.

Quelle: SMS group  Artikelfoto: Burkhard Dahmen, Vorsitzender der Geschäftsführung (Mitte), auf der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf. (Foto: marketSTEEL)

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