Smarte Strukturmaterialien für mehr Sicherheit

von Alfons Woelfing

Was heute wie Science Fiction klingt, könnte in naher Zukunft Wirklichkeit werden: Ein Fahrzeug prallt frontal gegen einen Passanten. Doch es passiert nichts, denn die Frontpartei wird in Sekundenbruchteilen so weich, dass weder dem Passanten noch den Fahrzeuginsassen etwas geschieht. Würde dasselbe Fahrzeug jedoch gegen einen Baum fahren, erhöht die Karosserie ihre Festigkeit und schützt die Insassen besser als bisher ...

Diese bahnbrechende Idee von Dr. Christoph Kirchlechner vom Düsseldorfer Max-Planck-Institut für Eisenforschung fördert die Volkswagen Stiftung mit € 100.000,- für die nächsten 18 Monate.

Gegenwärtig sind die mechanischen Eigenschaften von Strukturmaterialien durch ihre chemische Zusammensetzung und Mikrostruktur definiert und können nur während des Herstellungsprozesses, zum Beispiel durch eine Wärmebehandlung, beeinflusst werden. Kirchlechners Idee basiert darauf, kleinste, schaltbare Partikel während des Herstellungsprozesses in das Material einzubauen. Das Besondere an diesen Partikeln ist, dass sie sich entweder durch magnetische oder elektrische Felder verformen lassen und somit die Eigenschaften des Gesamtmaterials entscheidend verändern. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass er die Festigkeit um das Zweifache vom Ausgangsmaterial erhöhen kann; weicher wird das Material voraussichtlich um bis zu 50 % des Ausgangszustandes.

Quelle und Foto: Max-Planck-Institut für Eisenforschung

 

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