Das Herzstück der Industrie 4.0

von Hans Diederichs

Das Konzept Industrie 4.0 gilt aufgrund revolutionärer Technologien als vierte Stufe der industriellen Revolution. Große Bedeutung kommt hierbei dem Bereich Smart Factory zu. Sie bietet Chancen, erfordert aber auch Investitionen und das Engagement des Managements bei der Gestaltung des Übergangs in eine neue Welt der Industrie.

Wohin also bewegt sich die Fertigungsindustrie in Deutschland in den nächsten Jahren? Diese und andere Fragen beantwortet das Whitepaper der Beratungsgesellschaft Lünendonk mit dem Titel „Smart Factory – Wie die Digitalisierung Fabriken verändert“, das zur Hannover Messe vorgstellt wurde. Die in Zusammenarbeit mit T-Systems und der Fachzeitschrift "Produktion" entstandene Orientierungshilfe steht ab sofort zum kostenfreien Download bei Lünendonk sowie bei T-Systems zur Verfügung.

Im Rahmen des Whitepapers hat Lünendonk mit Dr. Olaf Sauer vom Fraunhofer Institut sowie Luz G. Mauch von T-Systems über die digitale Produktion gesprochen. Dabei ging es um die Frage, wie Unternehmen sich auf den digitalen Wandel in der Fertigung am besten einstellen können.

Alles ist miteinander vernetzt

Bei der Smart Factory geht es vor allem darum, Maschinen und Anlagen mit Hilfe von Software so zu vernetzen, dass sie intelligent miteinander kommunizieren und ihre Arbeitsschritte automatisiert aufeinander abstimmen. Zu diesem Zweck werden Technologien wie Cloud Computing, Mobile, Sensorik, Data Analytics oder Robotics und 3D intelligent zu Prozess-, Produkt- und Serviceinnovationen kombiniert.

Für die Verwirklichung sind aber wesentliche Voraussetzungen erforderlich. Dazu zählen eine universelle Produktionssprache sowie Standards und Normen als gemeinsame semantische Basis. Diese Werkzeuge befinden sich zum Teil noch in der Entwicklung. Viele technologischen Bausteine sind dagegen bereits praxistauglich vorhanden.

Ausrichtung des gesamten Ökosystems ist Managementaufgabe

„Die Digitalisierung der Fertigung hin zur Smart Factory wird schrittweise zur Industrie 4.0 als nächster Stufe der Industrialisierung führen“, sagt Mario Zillmann, Leiter Professional Services bei Lünendonk und Autor des Whitepapers. „Allerdings zeigen Untersuchungen, dass die Fertigungsindustrie beim Reifegrad der Digitalisierung im Vergleich zu anderen Branchen Nachholbedarf aufweist.“

Ein wichtiger Grund dafür ist die Sorge vor externen und unbefugten Eingriffen in laufende und komplexe Produktionssysteme. So ist vor allem im Zusammenhang mit Industriespionage die Zahl von Hackerattacken auf IT-Systeme und Datenbanken in den letzten Jahren um ein Vielfaches gestiegen.

„Smart Factory ist nicht allein die digitale Verschmelzung von IT- und Produktionsanlagen, sondern vor allem ein Wandel der gesamten Unternehmenskultur und -struktur", fügt Zillmann hinzu. "Deshalb gehört die Ausrichtung des gesamten Ökosystems aus Technik, Mensch und Organisation zu den künftigen Aufgaben des Managements bei der Konzeption und Umsetzung einer Smart Factory.“ Aus den genannten Gründen sollte eine grundlegende IT-Kompetenz daher in der Unternehmensleitung vorhanden sein – ist die IT in Kombination mit Telekommunikation doch ein Schlüsselfaktor der durchaus Jahre dauernden Transformation.

Quelle: Lünendonk, T-Systems; Vorschau-Foto: fotolia

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