Sicherer Lasttransport mit Traversen

von Alexander Kirschbaum

Traversen sind die Lastaufnahmemittel schlechthin. Ohne die „klassische“ Traverse hätten es Güter, Maschinen und Anlagen schwer, von A nach B zu kommen. So unterschiedlich die Lasten sind, so vielseitig können Traversen sein: Verstelltraversen, Rahmentraversen, Rohrtraversen, Ausgleichstraversen – die Anzahl der Varianten ist groß und sie haben alle ihre Tücken.

Was Traversen können

Für das Handling von langen, schweren Lasten ist eine Traverse zum Heben und Transportieren unverzichtbar. Gerade in niedrigen Hallen kann hier mit kleiner Hubhöhe angeschlagen werden und das vorwiegend im Geradzug. Denn Traversen können Neigungswinkel der Anschlagmittel verringern oder gänzlich aufheben. Richtig angewendet sind sie daher ein Equipment für sicheren, vielseitigen und zuverlässigen Transport von Gütern und erhöhen die Effektivität des gesamten Arbeitsablaufs.

Für die meisten herkömmlichen Lasten gibt es spezielle Traversen. Was aber tun bei Lasten, die keinem Standard entsprechen oder extreme Dimensionen aufweisen, sei es im Gewicht, in Länge, Breite oder Höhe? Hier ist eine technische Beratung empfehlenswert. Last und Traverse sollten im Idealfall perfekt aufeinander abgestimmt sein. Dabei geben der Lastschwerpunkt und die Anschlagpunkte der Last die Art der Traverse, die Einsatzhäufigkeit deren Auslegung und die Krandaten deren Aufhängung vor.

Was Regelwerke für Traversen fordern

Traversen unterliegen der Maschinenrichtlinie und werden als Lastaufnahmemittel definiert, „die aus einem oder mehreren Teilen bestehen und mit Anschlagpunkten ausgerüstet sind, um die Handhabung von Lasten zu vereinfachen, die an mehreren Punkten angeschlagen werden“ (3.7, DIN EN 13155:2009-08).

Werden Traversen täglich circa fünf bis acht Mal eingesetzt, wird für deren Auslegung die EN 13155 zugrunde gelegt. Diese Norm gilt für Lastaufnahmemittel, die für maximal 20 000 Lastwechsel bestimmt sind. Darüber hinaus – beziehungsweise bei Mehrschichtbetrieb ein Muss – erfolgt die Bemessung nach der Krannorm DIN EN 13001. Bis maximal 2 000 000 Lastwechsel können hier berücksichtigt werden und dynamische Faktoren des Krans, wie die Hubgeschwindigkeit, fließen mit ein.

Weitere Forderungen aus der EN 13155, die nicht von der Belastungshäufigkeit abhängen, finden weiter Anwendung. So ist beispielsweise eine unplanmäßige Neigung einer Traverse von maximal sechs Grad konstruktiv zu berücksichtigen. Ebenfalls ein Muss – was viele Anwender allerdings oft nicht wissen – ist die standsichere Lagerung von Traversen bei Nichtverwendung: Sie sind entweder so zu gestalten, zum Beispiel mit integrierten Abstellfüßen oder auf einem Gestell abzulegen, dass sie selbst bei einer Neigung von 10° nicht umfallen können.

Quelle: Pfeifer Seil- und Hebetechnik   Artikelfoto: Traverse für Vier-Kranbetrieb mit Mittelhaken (Pfeifer)

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