Sichere Arbeitsbedingungen durch Kooperation mit Gewerkschaft
von Hubert Hunscheidt
Darüber hinaus stellt sie sicher, dass die Auftragnehmer von H2 Green Steel an Tarifverträge gebunden sind und setzt Grenzen für den Einsatz von Subunternehmern.
Mit der Ausweitung der Arbeiten auf der Baustelle in Boden und der gesicherten Projektfinanzierung wird die Zahl der Bauarbeiter auf dem 270 Hektar großen Gelände des Unternehmens in Boden, Schweden, bis 2024 rapide ansteigen. Diese als historisch bezeichnete Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, um einen sicheren und regelkonformen Arbeitsplatz zu ermöglichen und Arbeitskriminalität zu verhindern.
Nachhaltigkeit ist Teil der DNA von H2 Green Steel. Bereits zu Beginn des Projekts wurden Herausforderungen identifiziert, die viele Bauprojekte im Allgemeinen und Großbaustellen im Besonderen betreffen. Vor etwa zwei Jahren beauftragte CEO Henrik Henriksson das Bauteam mit der Aufgabe, Best Practices zu identifizieren und umzusetzen, um so eine Vorreiterrolle für verschiedene Arbeitsweisen zu übernehmen.
"Wir wollen nicht nur in klimatischer, sondern auch in sozialer Hinsicht nachhaltig sein. Mit so vielen Menschen vor Ort haben wir eine große Verantwortung, die Dinge richtig zu machen", sagt Johan van der Bijl, Leiter des Bauprojekts. "Wir haben früh erkannt, welche Herausforderungen ein Bauprojekt dieser Größenordnung mit sich bringen kann, darunter kriminelles Verhalten, Ausbeutung von Arbeitern und gefährliche Unfälle. Deshalb haben wir uns aktiv für die Förderung bewährter Praktiken eingesetzt und sind dabei ein gutes Stück vorangekommen.
Nach mehreren Kontakten mit den Behörden, den Arbeitsmarktparteien und verschiedenen Experten wurde deutlich, dass die Arbeit systematisch angegangen werden muss, und zwar mit Hilfe der drei "K": klare Anforderungen, Kontrolle und Konsequenzen.
Eine dieser Anforderungen ist, dass alle Auftragnehmer und Subunternehmer Tarifverträge für ihre Beschäftigten haben müssen. Um die Einhaltung zu gewährleisten und eine Kontrolle zu ermöglichen, schränkt die Vereinbarung auch das Ausmaß ein, in dem Bauunternehmen auf Subunternehmer zurückgreifen können.
"Diese historische Kooperationsvereinbarung basiert auf dem schwedischen Tarifvertragsmodell. Sie bietet uns eine einzigartige Gelegenheit, gemeinsam daran zu arbeiten, die Dinge in Ordnung zu bringen. Wir hoffen, dass andere Auftraggeber von Bauprojekten dem Beispiel von H2 Green Steel folgen werden, um einen gesunden Wettbewerb in der Branche zu gewährleisten", sagt Joakim Lindholm, Vorsitzender von Byggnads in der Region Norrbotten.
Die Vereinbarung ist Teil eines umfassenderen Programms zur Gewährleistung von Compliance und Sicherheit auf der Großbaustelle, auf der Europas erstes neues Stahlwerk seit einem halben Jahrhundert entsteht. Zu den umfassenderen Maßnahmen gehören die ID06-Ausweispflicht, regelmäßige Identitätskontrollen, Inspektionen der Unternehmen vor Ort und die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden.
"Wir gehen davon aus, dass es nicht teurer ist, Auftragnehmer zu beauftragen, die die Dinge richtig machen. Langfristig profitieren wir alle von einem gesunden Wettbewerb und guten Arbeitsbedingungen", sagt van der Bijl. "Die Arbeit wird nicht einfach sein, und es ist wichtig, dass wir diese gewaltige Aufgabe mit Demut angehen.
Quelle und Foto: H2 Green Steel