Seeverkehr 2020: 6,4 Prozent weniger Güterumschlag als 2019
von Hubert Hunscheidt
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist der Versand in das Ausland (-1,4 %) dabei im Vorjahresvergleich deutlich weniger stark zurückgegangen als die empfangene Gütermenge (-9,2 %).
Güterumschlag im November und Dezember 2020 über dem Vorjahresniveau
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den Seeverkehr im Laufe des Jahres 2020 stark beeinträchtigt. Der Güterumschlag ging im 1. Quartal 2020 und damit vor den ersten größeren Corona-Beschränkungen im Vorjahresvergleich moderat zurück (-3,6 %). In den Monaten April bis Juli 2020 waren dann zweistellige Rückgänge zu verzeichnen, wobei hier die Verluste im Mai (-16,8 %) und Juni (-15,8 %) am höchsten waren. Ab August 2020 flachten die Rückgänge deutlich ab und mit dem November 2020 drehte der Güterumschlag der Seeschifffahrt im Vorjahresvergleich dann erstmals ins Plus (+3,7 %). Für das 4. Quartal 2020 verzeichnet der Seeverkehr eine Zunahme des Güterumschlags gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,8 %.
Auch der für den Seeverkehr wichtige Containerumschlag entwickelte sich auf das Gesamtjahr 2020 gesehen rückläufig und lag mit 14 Millionen TEU (Twenty-foot-Equivalent-Unit) rund 6,9 % unter dem Vorjahreswert.
Hamburger Hafen stark von Corona-bedingten Rückgängen betroffen
Die deutschen Seehäfen waren von der Corona-Krise unterschiedlich stark betroffen. Der Güterumschlag 2020 des bedeutendsten deutschen Seehafens Hamburg (109,2 Millionen Tonnen) ging mit 6,8 % stärker zurück als der Umschlag der Häfen Bremerhaven (46,6 Millionen Tonnen, -2,1 %) und Wilhelmshaven (22,8 Millionen Tonnen, -1,2 %). Der Seehafen Rostock verzeichnete ein leichtes Plus (20,1 Millionen Tonnen, +0,7 %).
Quelle: Statistisches Bundesamt / Foto: marketSTEEL