Schweißnaht-Vorbereitung ohne Roboter

von Hans Diederichs

Die Anarbeitung von nachträglichen Schweißnahtvorbereitungen ist beispielsweise bei Herstellern von Maschinen und Materialien für Kraftwerke, Turbinen, Pumpen oder den Bergbau alltäglich. In diesen Branchen müssen oftmals hohe Materialstärken verarbeitet und mit einer Fase versehen werden: Wegen eines ansonsten enormen Materialverlusts werden die Schweißnähte in zwei Schritten angebracht und nicht bereits beim Zuschnitt auf der Plasma-, Autogen- oder Wasserstrahlanlage.

Nach dem Konturenschnitt durch die Schneidmaschine setzen die Produktionsbetriebe bisher für den zweiten Schritt auf einen Roboter - mit entsprechend hoher Investition in die zweite Maschine und aufwendiger Beförderung von der Schneidanlage zum Roboter.

Mit dem Microstep Additional Beveling Process (ABP®) ist auch das exakte nachträgliche Anfasen auf Portalschneidanlagen möglich. Ein Test bestätigte nun: diese Neuheit für das Plasmaschneiden, Brennschneiden und Wasserstrahlschneiden funktioniert nicht nur bei der Bearbeitung von Baustahl, sondern auch mit Edelstahl. Im Test wurde ein 15 mm starkes Edelstahl-Blech mit 130 A bearbeitet. Das Ergebnis: die nachträgliche Anarbeitung von Fasen gelang reibungslos (siehe Foto).

Die Schneidanlagen zur 3D-Bearbeitung von Microstep sind bereits mit einem endlos drehenden R5-Rotator ausgestattet und verfügen damit über die Möglichkeit, an Blechen, Rohren, Profilen und Behälterböden präzise Fasenschnitte bis 50° vorzunehmen. Das mit Rotator ausgerüstete Schneidsystem muss lediglich um einen ABP®-Laserscanner mit entsprechender Software erweitert werden, um die nachträgliche Schweißnahtvorbereitung zu ermöglichen. Dabei wird das vorgefertigte Bauteil eingelesen, der Maschinenbediener definiert an der Konsole die Fase, das System generiert den Schneidplan und arbeitet diesen dann exakt ab.

Quelle: Microstep Europa; Foto: Microstep

Zurück