SCHMOLZ+BICKENBACH veröffentlicht Gewinnwarnung

von Alexander Kirschbaum

Die SCHMOLZ + BICKENBACH AG musste bis August 2015 Rückgänge bei Auftragseingängen, Absatzmengen und Umsatzerlösen hinnehmen. In einem schwierigen Marktumfeld erwartet das Unternehmen nicht mehr, die bisherige EBITDA-Spanne von EUR 190 Mio. – EUR 230 Mio. erreichen zu können. In seiner neuesten Prognose schätzt SCHMOLZ + BICKENBACH nun, im Gesamtjahr 2015 ein EBITDA von rund EUR 160 Mio. – EUR 180 Mio. auszuweisen.

Clemens Iller, CEO der SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe in Luzern, äußert sich zu den gesamtwirtschaftlichen Hintergründe dieser Entwicklung: "Die negative Geschäftsentwicklung basiert im Wesentlichen auf vier global wirksamen Entwicklungen, die wir nicht beeinflussen können und die miteinander verknüpft sind. Der wichtigste Faktor ist mit Sicherheit die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft, die aufgrund der Größe des Marktes negative Auswirkungen auf die weltweiten Rohstoffpreise hat. Die Unsicherheit in Bezug auf die weitere Entwicklung der chinesischen Wirtschaft führt zu einem zögerlichen Bestellverhalten einiger Kundengruppen, insbesondere aus der Automobilbranche und deren Zulieferern. Zudem führen niedrige Preise für Rohstoffe und Legierungselemente zu weiterem Druck auf die Basispreise und damit auch auf die Margen unserer Produkte. Als weiterer Faktor sind die niedrigen Öl- und Gaspreise zu nennen, aufgrund derer das Öl- und Gasgeschäft fast zum Erliegen gekommen ist und sich bis Jahresende auch nicht erholen dürfte. 

Um den gegenläufigen Marktentwicklungen zu begegnen, setzt die SCHMOLZ + BICKENBACH AG zusätzlich zum bereits bestehenden Ergebnisverbesserungsprogramm aktuell weitere Maßnahmen um. Einen wichtigen Wettbewerbsvorteil sieht das Unternehmen darin, in der Industrie einen Ruf als Produzent innovativer Spezialstähle zu genießen. "Die derzeitige Entwicklung bestätigt uns letztlich erneut in unserer Strategie – als Anbieter hochwertiger Spezialstähle werden wir nie über den Preis allein konkurrenzfähig sein. Sämtliche Kunden beziehen unsere Produkte aufgrund der hohen technischen Qualität, die wir ihnen bieten können. Daher haben wir unsere Entwicklungsaktivitäten innerhalb der Gruppe seit einiger Zeit gebündelt und verstärkt. Mit unseren insgesamt rund 400 Ingenieuren in den einzelnen Tochterunternehmen, die gemeinsam an Entwicklungen für einzelne Branchen und Unternehmen arbeiten, sind wir einer der Innovationstreiber in der Stahlbranche. Hinzu kommt, dass die Anforderungen der Kunden immer spezifischer werden, sodass wir gezielt Lösungen für bestimmte technische Herausforderungen entwickeln", so Clemens Iller.
 
Quelle: SCHMOLZ + BICKENBACH AG  Bildtext: Clemens Iller (Fotos: SCHMOLZ + BICKENBACH)

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