SCHMOLZ + BICKENBACH senkt Verschuldung

von Alexander Kirschbaum

SCHMOLZ + BICKENBACH hat im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatzerlös von EUR 2,68 Milliarden erzielt, was einem Rückgang um 6,6 % im Vergleich zu den im Vorjahr erzielten EUR 2,87 Milliarden entspricht. Der niedrigere Umsatz war dem Unternehmen zufolge bedingt durch das sich vor allem im Laufe der zweiten Jahreshälfte abschwächende Marktumfeld. Die Absatzmengen sanken um 3,6 % von 1 829 Kilotonnen auf nunmehr 1 763 Kilotonnen. Zusätzlich hat Druck auf die Schrott- und Basispreise sowie ein deutlicher Rückgang bei den Legierungsmetallpreisen zu den niedrigeren Umsatzerlösen geführt. Während sich die Absatzmengen in den ersten sechs Monaten noch gut behaupteten, verspürte der Spezialstahlhersteller in der zweiten Jahreshälfte einen plötzlichen und starken Druck auf Mengen und Preise.

CEO Clemens Iller kommentiert: "2015 war ein herausforderndes Jahr für unser Unternehmen. Der Einbruch bei den Rohstoffpreisen, umfassende Investitionskürzungen in der Öl- und Gasindustrie sowie ungünstige Wechselkursentwicklungen haben uns schwer zu schaffen gemacht. Um den negativen Einfluss dieser Entwicklungen auf unser Ergebnis abzufedern, haben wir entschieden mit Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen reagiert. So haben wir Vertriebseinheiten verkauft, welche nicht zum Kerngeschäft gehörten, konzentrierten uns auf die Erhöhung der Liquidität durch Senkung des Umlaufvermögens und konnten damit unsere Nettoverschuldung deutlich senken."

EBITDA geht zurück

Das EBITDA reduzierte sich auf EUR 159,0 Millionen, was einem Rückgang um 35,5 % von den im Vorjahr erreichten EUR 246,6 Millionen gleichkommt. Die entsprechende EBITDA-Marge sank auf 5,9 % von 8,6 % in 2014. Um Einmaleffekte angepasst, welche die Folge von Restrukturierungsmassnahmen und Initiativen zur Strategieumsetzung waren, fiel das bereinigte EBITDA 33,9 % auf EUR 169,9 Millionen (Vorjahr: EUR 256,6 Millionen).

 

Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund niedrigerer Zinskosten und einer weiter gesunkenen Nettoverschuldung auf EUR –45,9 Millionen (Vorjahr: EUR –50,6 Millionen).  Aus den niedrigeren Umsatzerlösen, einer tieferen Bruttomarge und dem Verlust aus der Veräusserung von Geschäftsbereichen resultierte ein Konzernergebnis von EUR –166,8 Millionen im Vergleich zu einem Konzerngewinn von 50,0 Millionen vor einem Jahr. Das Ergebnis nach Steuern aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen betrug EUR –35,4 Millionen nach EUR 52,0 Millionen im Jahr 2014.

SCHMOLZ + BICKENBACH konnte die Nettoverschuldung deutlich reduzieren, von EUR 587,2 Millionen zum Jahresende 2014 auf EUR 471,1 Millionen. Dies war dem hohen erzielten Free Cash Flow sowie den Erlösen aus der Veräusserung von Geschäftsbereichen von EUR 48,6 Millionen zuzuschreiben.

Ausblick 2016

"Mit Blick auf 2016 erwarten wir keine signifikante Verbesserung des Geschäftsumfelds. Entsprechend werden wir den Fokus beibehalten auf der Umsetzung von Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität, auf der Stärkung unserer Bilanz, der Entwicklung unserer operativen Stärken und damit der Verbesserung unserer Marktposition. Die dazu notwendigen Massnahmen beinhalten unter anderem ein stringentes Kostenmanagement, welches uns helfen wird, erfolgreich durch die anspruchsvolle Marktsituation zu navigieren", so Clemens Iller.

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet das Unternehmen gegenüber 2015 unveränderte Absatzmengen und ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR 150 Millionen und EUR 190 Millionen. Der Speziallangstahlhersteller rechnet im Jahresvergleich mit einer schwächeren ersten Jahreshälfte und einem stärkeren zweiten Halbjahr. Die Investitionen sollen sich 2016 auf rund EUR 100 Millionen belaufen.

Quelle: SCHMOLZ + BICKENBACH  Bildtext: CEO Clemens Iller (Foto: SCHMOLZ + BICKENBACH)

Zurück