Schiffswerften erneuern schweißtechnische Ausrüstung

von Alfons Woelfing

Der international tätige Schweißmaschinenhersteller Merkle erhielt einen Auftrag zur Lieferung der nächsten Generation von Schweißanlagen an die Meyer Werft in Papenburg und die Neptun Werft in Rostock. Beide Werften erneuern in den kommenden Jahren ihre schweißtechnische Ausrüstung und werden künftig die Merkle HighPULSE 452 DW in der Produktion einsetzen. Die ersten Bestellungen umfassen über 40 Schweißanlagen, welche momentan ausgeliefert werden.

Vorangegangen waren umfangreiche Tests und Versuchsreihen in beiden Werften, die sich über drei Jahre erstreckten. Merkle konnte hier insbesondere durch die optimale Lichtbogenqualität herausstechen. Ein weiteres wichtiges Kriterium waren die besonderen Anforderungen der Werften an die Schweißanlagen, die durch Standardgeräte nicht abgedeckt werden können.

Ein speziell gestaltetes, schlankes Drahtvorschubgerät, das in den Maßen und der Handhabung auf die Bedingungen im Schiffbau angepasst ist, war eine besondere Herausforderung. Merkle konnte aber durch Detailoptimierungen überzeugen: So sind die Anlagen mit besonders großen Rädern, einer speziellen Aufwickelvorrichtung für die 30 m langen Zwischenschlauchpakete sowie zwei Steckdosen für den Anschluss von Elektrowerkzeugen ausgerüstet. Damit nur berechtigte Mitarbeiter die Anlagen verwenden können, müssen diese mit einer kontaktlosen Freischaltkarte vor Arbeitsbeginn aktiviert werden. Auch die Aspekte der Energieeinsparung und der Sicherheit wurden berücksichtigt: die Geräte schalten sich automatisch nach einer programmierten Zeit aus, falls länger nicht geschweißt wurde.

Für die HighPULSE-Anlagen von Merkle wurde zusammen mit den Fachabteilungen der Werften die Schweißkennlinien und –verfahren speziell für die besonderen Anforderungen im Schiffbau angepasst und optimiert. Neben Standard MIG/MAG-Schweißen sind der PulseARC-Lichtbogen und der HighUP-Prozess für einfaches Steignaht-Schweißen integriert. Das Elektroden-Schweißen ist ebenfalls möglich. Auch für die Zukunft wurde schon geplant: mit der einfach zu bedienenden Software könnten vorgefertigte Jobs (WPS) abgespeichert werden. Die Schweißer können somit auf einfache Weise die vorgegebenen Parameter aufrufen und damit präzise arbeiten.

Die 1795 gegründete, in Papenburg ansässige Meyer Werft befindet sich in siebter Generation in Familienbesitz. Das traditionsreiche Unternehmen beschäftigt mehr als 3.300 Mitarbeiter. Bekannt ist das Unternehmen durch den Bau von großen Kreuzfahrtschiffen. Das Schwesterunternehmen, die Neptun Werft in Rostock, produziert unter anderem Flusskreuzfahrtschiffe und Maschinenraum-Module für die Werften in Papenburg und Turku. Um im weltweiten Wettbewerb zu bestehen, werden die Produktionsanlagen ständig verbessert und erweitert. Heute verfügen die Werften über die modernsten Anlagen im Schiffbau.

Quelle: Merkle Schweißanlagen-Technik GmbH / Vorschaubild: marketSTEEL / Beitragsfoto: Merkle / Bildtext: HighPULSE 452 DW von Merkle mit Drahtvorschubgerät in Werft-Ausführung

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