Salzgitter zurück in der Gewinnzone
von Alexander Kirschbaum
Der Salzgitter-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2015 (Eckdaten) erstmals seit 2011 ein positives Vorsteuerergebnis, damit steigerte das Unternehmen sein Resultat gegenüber dem Vorjahr um fast 30 Mio. € und schloss mit einem Gewinn vor Steuern im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ab. Zu dem positiven Ergebnis trug nach Unternehmensangaben vor allem das Ende 2015 zu mehr als drei Vierteln umgesetzte konzernweite Restrukturierungsprogramm „Salzgitter AG 2015“ bei. Die Bilanz- und Finanzstruktur konnte Salzgitter mit der auf 35 % gewachsenen Eigenkapitalquote und einer auf 415 Mio. € erhöhten Nettofinanzposition festigen.
Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns (8.618,4 Mio. €; 2014: 9.040,2 Mio. €) reduzierte sich aufgrund rückläufiger Durchschnittserlöse für Stahlerzeugnisse. Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 12,6 Mio. € (2014:–15,2 Mio. €). Darin sind 21,8 Mio. € Ergebnisbeitrag des Aurubis-Engagements (2014: 31,2 Mio. €) sowie per Saldo –73,8 Mio. € Ergebnisbelastungen aus der Zustellung eines Hochofens im Hüttenwerk Salzgitter und aus bilanziellen Einmaleffekten enthalten. Das Nachsteuerresultat betrug –45,5 Mio. € (2014: –31,9 Mio. €); es enthält 26,5 Mio. € Steueraufwand wegen eventueller Belastungen aus einem im Januar 2016 ergangenen BFH-Urteil zur „Aktienleihe“.
Meilenstein für Salzgitter
Der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann erklärte zu den Eckdaten des Geschäftsjahres: „Das erstmals seit 2011 wieder positive Vorsteuerergebnis, das in einem äußerst widrigen Marktumfeld erwirtschaftet wurde, markiert einen Meilenstein. Der Salzgitter-Konzern hat die Wirksamkeit der seit 2012 in Gang gesetzten Selbsthilfemaßnahmen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im neuen Geschäftsjahr bleiben die Herausforderungen angesichts der in die Europäische Union flutenden Stahlimporte sowie der nach wie vor im Raum stehenden Verschärfung der energie- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen enorm. Die jüngst eingeleiteten, teilweise schon beschlossenen und dringend notwendigen handelspolitischen Schutzmaßnahmen der EU, erste Belebungssignale im Großrohrgeschäft wie auch der zuletzt gestoppte Preisverfall für viele Stahlprodukte lassen uns dennoch verhalten optimistisch nach vorn blicken.“
Ausgeglichenes Vorsteuerergebnis erwartet
Vor dem Hintergrund der aktuellen Verhältnisse besonders im Walzstahl- und Röhrenmarkt, unter Berücksichtigung weiterer positiver Effekte des Konzernprogramms „Salzgitter AG 2015“ sowie aus zusätzlichen unternehmensindividuellen Maßnahmen rechnet der Salzgitter-Konzern im laufenden Geschäftsjahr mit einem annähernd stabilen Umsatz von rund 8,6 Milliarden Euro. Zudem erwartet das Unternehmen ein operativ in etwa ausgeglichenes Vorsteuerergebnis sowie eine knapp positive Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) aus.
Quelle: Salzgitter AG Vorschau-Bild: Luftaufnahme Standort Salzgitter (Foto: Salzgitter AG)