Salzgitter zeigt Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie

von Alexander Kirschbaum

In Salzgitter im Hotel am See fand die Fachkonferenz „Effizient und emissionsfrei – Aufbau von Wasserstoff- und Brennstoffzellenanwendungen“ mit fast 200 Teilnehmern aus Politik, Verwaltungen, Wirtschaft, Forschung und Verbänden statt. Die Unternehmen Alstom, Airbus, Meyer Werft, Salzgitter AG und Volkswagen präsentierten ihre Aktivitäten in den Bereichen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Diese Technologien spielen eine wichtige Rolle bei der künftigen Dekarbonisierung der Energieversorgung und des Verkehrssektors. Die Anwendungsmöglichkeiten erstrecken sich über alle Wirtschaftsbereiche und Verkehrsträger – von Straße über Wasser und Schiene bis zur Luftfahrt.

Die Salzgitter AG präsentierte das Projekt "GrInHy – Green Industrial Hydrogen via reversible high-temperature electrolysis". Das Vorhaben startete 2015 und wird seit Anfang 2016 von der EU gefördert. Im Rahmen von GrInHy erforscht das Unternehmen mit internationalen Partnern neue Wege zur Wasserstoffherstellung, die zukünftig einen Beitrag zur CO²-reduzierten Stahlherstellung leisten könnten. Bisher sind die Möglichkeiten der Einbindung erneuerbarer Energien in den Verbund eines integrierten Hüttenwerkes beschränkt. Wasserstofferzeugung mit Hilfe von Strom aus solchen Quellen könnte eine Option dazu bieten und für verschiedene Produktionsstufen der Stahlherstellung eingesetzt werden. Dies eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit CO²-Emissionen zu reduzieren, ist aber unter den heutigen Rahmenbedingungen nicht wirtschaftlich.

Versuchsbetrieb startet

Zentrales Element von GrInHy ist der Bau eines der weltweit leistungsstärksten reversiblen Hochtemperaturelektrolyseure (HTE) sowie dessen Betrieb im industriellen Umfeld auf dem Produktionsgelände der Salzgitter Flachstahl GmbH. Der Versuchsbetrieb startet in diesem Monat. Diese Anlage kann sowohl im Elektrolyse-Betrieb Wasserstoff („H2“) und Sauerstoff („O2“) aus Wasserdampf produzieren als auch im Brennstoffzellenbetrieb Strom erzeugen. Der mit Hilfe des HTE produzierte Wasserstoff kann heute schon bei bestehenden Glühprozessen eingesetzt werden und könnte zukünftig zur teilweisen Substitution von Kohlenstoff als Reduktionsmittel bei der Eisenerzreduktion dienen. Im Verbund mit dem integrierten Hüttenwerk des Salzgitter-Konzerns bietet sich zudem die Möglichkeit, energieeffizient Abwärmepotenziale zu nutzen, um hohe elektrische Wirkungsgrade bei der H2-Herstellung zu erzielen.

Quelle: Salzgitter Bildtext: Gäste im Besuchszentrum bei Salzgitter (Foto: Salzgitter AG)
 

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