Salzgitter bestätigt Strafzölle

von Alexander Kirschbaum

Die Salzgitter AG hat offiziell bestätigt, Strafzölle zu zahlen. So hat das US-Handelsministerium (DOC) am 30. März Lieferungen von Grobblech aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Belgien sowie weiteren außereuropäischen Ländern mit hohen Strafzöllen belegt. Mehrere US-Stahlhersteller hatten den Produzenten in den betroffenen Ländern Preisdumping und eine Schädigung des US-Marktes vorgeworfen und im April 2016 eine Klage eingereicht.

Nach der Definition der World Trading Organization (WTO) wird es als Dumping bezeichnet, wenn eine Ware in einem Einfuhrland zu einem geringeren Preis als im Heimatmarkt des Ausfuhrlandes verkauft wird. Das DOC bezeichnet dies auch als Verkauf eines importierten Produktes zu einem „unfairen Wert“.

Im Fall der Salzgitter AG waren Lieferungen von rund 200.000 Tonnen der Ilsenburger Grobblech GmbH und der Mannesmann Grobblech GmbH Gegenstand der Untersuchung. Über 90 % dieses Materials sind von der Europipe-Tochter Berg Steel Pipe Corporation in Florida, USA, zu Pipelinerohren für den US-Markt verarbeitet worden. Europipe ist ein Joint Venture der Salzgitter AG mit der AG der Dillinger Hüttenwerke. Am 30 März hat das DOC entschieden, die Grobblech-Lieferungen des Salzgitter-Konzerns in den US-Markt künftig mit 22,9 % Strafzoll zu belegen.

Der deutsche Stahlhersteller hat nach eigenen Angaben zur Aufklärung der Vorwürfe in vollem Umfang mit den US-Behörden kooperiert. Zudem habe Salzgitter während der vergangenen Monate einen erheblichen Aufwand betrieben, um nachzuweisen, dass der Vorwurf des Preisdumpings unberechtigt sei. Die Entscheidung des US-Handelsministeriums und die Höhe der Strafzölle sieht der deutsche Stahlproduzent als nicht nachvollziehbar an.

Quelle: Salzgitter AG  Vorschau-Foto: Fotolia

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