Saarstahl zufrieden mit Geschäftsjahr 2015

von Alexander Kirschbaum

Der Saarstahl-Konzern hat die Eckdaten für das Geschäftsjahr 2015 veröffentlicht. Demnach waren die Anlagen vor allem im Draht- und Stab-Bereich gut ausgelastet und die Versandmengen konnten auf dem hohen Vorjahresniveau gehalten werden. Belastend für die Ergebnissituation im Konzern wirkten sich die weiterhin schwierige Situation bei der Saarschmiede und die rückläufigen Erlöse aus. „Trotz enormer Herausforderungen durch das Marktumfeld haben wir uns im Draht- und Stabmarkt hervorragend geschlagen und konnten Marktanteile hinzugewinnen. Bei der Schmiede müssen weiterhin große Anstrengungen unternommen werden, um in die Gewinnzone zurückzukehren. Insgesamt ist der Konzern  finanziell sehr gut und solide aufgestellt“ kommentiert Fred Metzken, Sprecher des Vorstandes, die Jahreszahlen.

Auf dem globalen Stahlmarkt wie auch im Bereich der Langprodukte war die Erlössituation dem Konzern zufolge durch massive Überkapazitäten gekennzeichnet, die sich durch den Einbruch des Chinesischen Stahlmarktes nochmals verstärkt haben. So haben sich die Importe aus China – meist zu Dumpingpreisen angeboten – in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. 

Automobilindustrie als Zugpferd

Durch die Positionierung im höherwertigen Qualitätsbereich hat Saarstahl bei Draht- und Stab von der positiven Entwicklung der Automobilindustrie in Deutschland und in der EU in 2015 profitiert. Gerade die deutschen Premium-Hersteller in der Automobilindustrie, die stark exportorientiert sind, sorgten für das Wachstum bei Saarstahl. Allerdings hat das global sinkende Preisniveau erneut die Umsatzerlöse unter Druck gesetzt. Die Saarschmiede GmbH Freiformschmiede konnte zwar den Negativtrend der Vorjahre stoppen, leidet aber weiterhin unter den tiefgreifenden Veränderungen auf den Energiemärkten sowie unter den niedrigen Öl- und Gaspreisen, die entsprechende Investitionen in diesem Segment  hemmen.

 Zahlen des Saarstahl-Konzerns des Jahres 2015:

  • Die Konzern-Rohstahlproduktion ist um 1,9 % auf 2,779 Millionen Tonnen gestiegen (Vorjahr: 2,727 Millionen Tonnen).
  • Der Konzern-Umsatz belief sich auf 2,159 Milliarden € (Vorjahr: 2,361 Milliarden €).
  • Das Konzern-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 2 Millionen € (Vorjahr: 80 Millionen €) und das EBITDA (EBIT vor Abschreibungen) auf 138 Millionen € (Vorjahr: 233 Millionen €).
  • Der Saarstahl-Konzern ist mit einer gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegenen Gesamtbelegschaftszahl von 6.591 (Vorjahr: 6.498) weiterhin einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region.
  • Die Investitionen im Konzern bewegten sich mit 90 Millionen € auf einem deutlich höheren Niveau (Vorjahr: 38 Millionen €).
  • Der Saarstahl-Konzern verfügt mit 75,7 % über eine nochmals verbesserte Eigenkapital- und Finanzstruktur (Vorjahr: 74,8 %).

Verhaltenes Geschäftsjahr 2016 erwartet

Das Unternehmen erwartet in diesem Jahr trotz der Hochofen-Neuzustellung insgesamt eine stabile Mengenentwicklung und eine gute Auslastung der Anlagen. Als äußerst fragil schätzt Saarstahl die Entwicklung der Preise ein, die zu Jahresbeginn weiter nachgegeben haben, sich aber zur Jahresmitte wieder stabilisieren sollten. Für 2016 erwartet der Saarstahl-Konzern ein Umsatz auf Vorjahresniveau und ein ausgeglichenes Ergebnis.

Quelle: Saarstahl AG  Bildtext: Saarstahl hat im Geschäftsjahr 2015 rund 30 Millionen Euro in eine neue Konti-Vorstraße im Walzwerk Völklingen investiert (Foto: Saarstahl)

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