RWI erhöht Konjunkturprognose auf 1,6 Prozent

von Alexander Kirschbaum

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat seine Konjunkturprognose für 2017 auf 1,6 Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erhöht. Im März hatten die Wirtschaftsforscher noch 1,3 Prozent erwartet. Für 2018 bleibt die Prognose bei 1,8 Prozent. „Das deutsche Wirtschaftswachstum steht auf einer breiteren Basis und wird nicht mehr nur von der Inlandsnachfrage getragen", so RWI-Konjunkturchef Roland Döhrn.

Der außenwirtschaftliche Beitrag aus Exporten und Importen entwickelt sich demnach günstiger als das RWI zunächst erwartet hatte. Einer etwas dynamischeren Exportentwicklung stehen schwächer wachsende Einfuhren gegenüber. In der Binnenwirtschaft dürften die Bauinvestitionen laut dem Institut eine Triebkraft der Konjunktur bleiben, sie werden allerdings durch Kapazitätsengpässe gebremst. Die privaten Konsumausgaben dürften unter anderem aufgrund der zunehmenden Beschäftigung und steigender Reallöhne weiterhin spürbar zulegen. Die staatlichen Konsumausgaben werden sich hingegen auch wegen geringerer Ausgaben zur Bewältigung der Flüchtlingsmigration voraussichtlich deutlich weniger stark erhöhen, so die Wirtschaftsforscher.

Ausweitung der Produktion

„Die kontinuierliche und spürbare Ausweitung der Produktion sorgt für eine lebhafte Nachfrage nach Arbeitskräften", sagt Roland Döhrn. Der hohe Bestand offener Stellen spricht dafür, dass diese teils nur mit Schwierigkeiten besetzt werden können. Die Arbeitslosigkeit dürfte rückläufig bleiben. So erwarten die Wirtschaftsforscher, dass die Arbeitslosenquote in diesem Jahr auf 5,7 Prozent und im Jahr 2018 auf 5,5 Prozent sinken wird.

Die Inflationsrate dürfte dem RWI zufolge in diesem und im nächsten Jahr jeweils 1,6 Prozent betragen. Die Finanzlage des Staates bleibt voraussichtlich ausgesprochen günstig. So prognostiziert das RWI, dass der Budgetüberschuss des Staates in diesem Jahr lediglich von 26 Milliarden Euro auf 22 Milliarden Euro bzw. 0,7 Prozent des BIP sinken und im kommenden Jahr wieder auf 28 Milliarden Euro bzw. 0,8 Prozent des BIP zunehmen wird.

Quelle: RWI  Vorschau-Foto: Fotolia

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