RWE: Neuer Aufsichtsrat in schwieriger Zeit

von Hans Diederichs

Vergangene Woche hat die RWE-Hauptversammlung den Aufsichtsrat des Energieversorgers neu aufgestellt. Zum Vorsitzenden wurde der ehemalige SAP-Vorstand Werner Brandt (Jahrgang 1954) gewählt. Der promovierte Betriebswirt begann seine Karriere 1981 bei Price Waterhouse (heute: PriceWaterhouse Coopers). Seine weiteren Stationen waren Mitglied der Geschäftsführung beim Medizintechnikhersteller Baxter Deutschland sowie Finanzvorstand und Arbeitsdirektor der Fresenius Medical Care AG. 

Als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats wurde ver.di-Chef Frank Bsirske bestätigt. Der Frauenanteil in dem Gremium stieg auf 30 Prozent. Unter anderem sind Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung der IBM Central Holding GmbH und der IBM Deutschland GmbH, sowie die ehemalige Oberbürgermeisterin von Mülheim an der Ruhr, Dagmar Mühlenfeld (SPD), Mitglieder im RWE-Aufsichtsrat.

RWE litt zuletzt unter der Energiewende, die Großkraftwerke zunehmend unprofitabel macht. Zudem belastet der Atomausstieg. Zwar zeichnet sich hier ein Kompromiss mit der Bundesregierung ab, bei dem die sich die AKW-Betreiber für einen Betrag von gut 23 Milliarden Euro von den weiteren Risiken der atomaren Endlagerung freikaufen können. RWE betrachtet diesen Vorschlag dennoch als Belastung, die über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens hinausgehe. Vor einer abschließenden Bewertung wolle man den vorgelegten Bericht jedoch zunächst eingehend analysieren. 

Quelle: RWE, marketSTEEL; Vorschau-Bild: fotolia

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