Roland-Berger-Studie: Anpassungsdruck hat zugenommen

von Hans Diederichs

Die deutsche Wirtschaft steht trotz Wachstums vor großen Herausforderungen: Chinas lahmende Konjunktur, ein möglicher Austritt der Briten aus der Europäischen Union (BREXIT) und die zunehmende Verunsicherung durch die anhaltende Flüchtlingskrise könnten den Wachstumskurs deutscher Unternehmen bremsen.

Nach Ansicht der für die neue "Restrukturierungsstudie 2016" von Roland Berger befragten Experten steigt darüber hinaus der Druck durch die zunehmende Digitalisierung (34 Prozent) und disruptive Innovationen sowie anhaltende Konsolidierungstrends (25 Prozent) in vielen Branchen. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in der Restrukturierungspraxis wider: Anzahl und Komplexität der Restrukturierungsfälle werden weiter steigen, so das Ergebnis der Studie. Befragt wurden über 1.000 Restrukturierungsexperten in Deutschland.

Geschäftsmodelle neu ausrichten

Insbesondere in der Energiewirtschaft müssen Geschäftsmodelle grundlegend an die Herausforderungen der Energiewende sowie die zunehmende Digitalisierung des Geschäfts mit Privat- und Industriekunden angepasst werden, glauben 26 Prozent. Gleiches gilt für die Automobilindustrie (22 Prozent), deren künftiger Erfolg maßgeblich von der Umsetzung alternativer Antriebsmodelle und innovativer Mobilitätskonzepte abhängen wird.

"Der Anpassungsdruck für die Unternehmen hat in den letzten zwölf Monaten enorm zugenommen", sagt Sascha Haghani, stellvertretender Deutschlandchef von Roland Berger und Leiter des Competence Center Restructuring & Corporate Finance. "Obwohl die Digitalisierung bereits in vollem Gange ist, haben viele Unternehmen noch keine nachhaltige Strategie formuliert. Nun erschweren Instabilitäten und zusätzliche Herausforderungen wie der BREXIT oder die Flüchtlingssituation die weitere Entwicklung der Unternehmen zusätzlich."

Die Studie können Sie hier als PDF herunterladen.

Quelle: Roland Berger; Vorschau-Foto: fotolia

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