Rohstoffpreise ziehen an
von Alexander Kirschbaum
Im Februar ist der Rohstoffpreisindex des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) nach Monaten mit erheblichen Kursverlusten erstmals wieder deutlich gestiegen. Nachdem der Index in den vorherigen vier Monaten um insgesamt 27,6 % abgesunken war, ist dies das erste Monatsplus seit Oktober letzten Jahres und der höchste Monatszuwachs seit letztem Mai. Damit könnte sich laut dem Institut nach dem Zwölfjahrestief im vergangenen Monat eine erste Bodenbildung der Rohstoffpreise andeuten.
Der Gesamtindex auf Dollarbasis stieg um 3,2 % (in Euro: +1,1 %), der Index ohne Energie um 2,4 % (in Euro: +0,2 %). Steigende Ölpreise ließen den Index für Energierohstoffe mit +3,6 % (in Euro: +1,5 %) anwachsen und bei Industrierohstoffen wurde mit +3,8 % (in Euro: +1,7 %) das stärkste Monatsplus seit Ende 2012 verzeichnet.
Index für Energierohstoffe
Der Ölpreis ist im Februar im Durchschnitt gestiegen. So erhöhte sich der Preis für die internationale Referenzsorte Brent um 5,4 % auf durchschnittlich 33,6 US-Dollar pro Barrel. West Texas Intermediate (WTI), der Referenzpreis für US-Öl, fiel im Gegensatz dazu um 3,5 % auf 30,6 US-Dollar pro Fass. Öl aus dem Nahen Osten verteuerte sich um insgesamt 9,9 % auf 30,5 US-Dollar pro Barrel. Damit stieg der Index für Rohöl um 3,7 % (in Euro: +1,6 %). Allerdings zeigte sich der Ölmarkt im Februar mit sowohl starken Tagesgewinnen als auch Kurseinbrüchen dem Institut zufolge sehr unbeständig und volatil.
Saudi-Arabien, Russland, Venezuela und Katar einigten sich auf ein „Einfrieren“ der Fördermengen auf dem Januar-Niveau. Das Abkommen wurde von vielen weiteren Förderländern begrüßt und sorgte am Ölmarkt kurzzeitig für positive Kurssprünge. Dennoch herrscht laut HWWI weiterhin ein immenses Ungleichgewicht am Ölmarkt mit erheblich mehr Angebot als Nachfrage. Tatsächliche Anpassungen von Fördermengen werden laut dem Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut entscheidender für die Preisentwicklung sein und ein dauerhafter Preisimpuls dieser ölpolitischen Absprache bleibt eher zweifelhaft.
Index für Industrierohstoffe:
Mit dem stärksten Monatsplus seit Dezember 2012 ging es für Industrierohstoffpreise im Februar kräftig aufwärts. Allerdings vollzog sich der Anstieg von sehr niedrigem Niveau aus und der Index für Industrierohstoffe notiert weiterhin nahe seinem Siebenjahrestiefstand vom Januar. Die meisten Preise der sogenannten „harten Rohstoffe“ stiegen im vergangenen Monat. Mit Ausnahme von Nickel verteuerten sich sämtliche NE-Metalle; teilweise sogar mit zweistelligen Steigerungsraten wie bei Zink (+13,1 %) und Zinn (+13,6 %). Auch der Eisenerzpreis stieg um 12,2 % und bewegt sich damit von den Tiefständen der letzten Monate hinweg. Verglichen mit den Preisen der letzten Dekade notiert allerdings auch Eisenerz dem HWWI zufolge weiterhin in einem historisch niedrigen Bereich.
Quelle: Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts Vorschau-Foto: Fotolia