Rösler konzipiert innovative Konservierungslinie

von Alexander Kirschbaum

Schnellere Reaktionszeiten für das Laserzentrum der Meyer Werft in Papenburg, eine optimierte Oberflächenqualität und die Rückverfolgbarkeit der Bearbeitungsvorgänge – diese Gründe veranlassten ND Coatings in eine eigene Konservierungslinie zu investieren. Das maßgeschneiderte Konzept des Rösler Oberflächentechnik GmbH besteht aus zwei separaten Strahlanlagen für Profile und Bleche, entsprechenden Richtanlagen und einer Lackierstation mit Trockner. Alle Anlagenteile sind miteinander verkettet. Die Bearbeitung der Werkstücke ist bereits bei Anlieferung so definiert, dass bei Übergabe an die Linie das System erkennt ob sie entweder nur gestrahlt, gerichtet, lackiert werden müssen oder alles in Kombination erfolgt. Im zentralen Steuerstand der Anlage kann jedes Teil und jeder Bearbeitungsschritt online mitverfolgt und überwacht werden.

Automatisches Einschleusen der Profile
Während des Chargiervorgangs der Profile werden kontinuierlich Bleche der Konservierungslinie zugeführt. Diese Zuführung stoppt automatisch, sobald eine Charge Profile für das Einschleusen in die Linie bereit steht. Sie durchläuft die Blechstrahlanlage bei gestoppter Strahlmittelzufuhr mit hoher Geschwindigkeit. Sowohl Profile als auch Bleche werden vorgewärmt bevor es in den Lackierautomaten geht.

Revolutionäres Lackiersystem für wasserbasierte Lacke
Der Lackierautomat ist für vier Farbsysteme ausgelegt. Er verfügt dafür über zwei Doppel-Spritzbrücken, denen jeweils ein Lacksystem in zwei Farbtönen zugeordnet ist. Die Lacke hat Rösler speziell für ND Coatings entwickelt und auf den Schweißprozess bei der Meyer Werft angepasst. Es handelt sich dabei um einen wasserbasierten Lack mit einem Lösemittelanteil von nur 20 Gramm pro Liter.

Das zweite Lacksystem ist komplett lösemittelfrei und besteht aus einem Härter und Zinkpulver. Für die Mischung der beiden Komponenten entwickelte Rösler eine automatische Farbaufbereitung. Sie ermöglicht die verlustfreie automatische Anmischung der für die jeweils zu lackierende Anzahl Bleche oder Profile erforderlichen Lackmenge. Das wasserbasierte Lacksystem wird ebenfalls automatisch bedarfsgerecht angemischt. Alle Farbwechsel werden ohne Unterbrechung des Lackierprozesses durchgeführt.

Der Farbauftrag erfolgt pro Farbton jeweils mit acht Spritzpistolen, die von oben und unten lackieren. Um Overspray zu reduzieren, wird der Einsatz der einzelnen Pistolen durch eine Werkstückerkennung und Wegemessung gesteuert. Auf eine optimale Aushärtung der wasserbasierten Lacke wurde der rund 35 Meter lange Trockner ausgelegt. Er ist mit mehreren Gasbrennern sowie oben und unten angeordneten Ventilatoren ausgestattet. Dadurch lassen sich Bereiche mit unterschiedlicher Wärmeintensität schaffen. Dies gewährleistet, dass der Lack zu Beginn der Trocknung keine Haut bildet, die ein Ausdunsten der Feuchtigkeit verhindert. Danach erfolgt die automatisierte Kennzeichnung der Bleche zur Sicherstellung der Nachverfolgbarkeit. Die Bleche und Profile werden an den vorgewählten (zwei unterschiedlichen) Entladepositionen für die weitere Verwendung bereitgestellt.

Quelle: Rösler Oberflächentechnik Bildtext: Die Zuführung der Bleche erfolgt über eine Rollenbahn im Freien. (Foto: ND Coatings)

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