Rezession in M+E-Industrie hält ungebremst an, Personalabbau verbreitert sich

von Hubert Hunscheidt

Die Neuaufträge stabilisierten sich im Juni infolge einzelner Großaufträge zwar etwas, trotzdem lag das Auftragsvolumen im Q2 2024 um 3,0 Prozent unter dem Niveau vom Q1 2024; im Vorjahresvergleich (∆ Q2 2023) gingen preisbereinigt 10,4 Prozent weniger Neubestellungen ein.

Die Auslastung ist auf nur noch 78 Prozent eingebrochen. Fast jedes zweite M+E-Unternehmen leidet unter Auftragsmangel. Die M+E Firmen bewerteten die Nachfrage im August nochmals schlechter. Die verbliebenen Auftragsbestände wurden so negativ wie seit Juli 2020 dem Höhepunkt der Corona Krise nicht mehr beurteilt.

Umsatz und Absatz folgen dem Einbruch von Nachfrage und Auslastung. Trotz Abrechnung einzelner Großaufträge lagen die Erlöse im Q2 2024 nominal um 0,4 Prozent unter dem schwachen Wert vom Q1; das reale Absatzvolumen war um 0,8 Prozent geringer. Die Vorjahresniveaus (∆ Q2 2023) wurden mit 4,9 Prozent bzw. 6,5 Prozent jeweils deutlich unterschritten.

Die M+E-Produktion konnte sich im Juni nach dem Einbruch im Mai zwar etwas stabilisieren. Im Q2 lag das Produktionsvolumen mit 1,2 Prozent zum Q1 dennoch das fünfte Mal in Folge unter dem Vorquartal. Die Produktionspläne der M+E Firmen bleiben weiter abwärtsgerichtet.

Die Zahl der M+E-Beschäftigten lag im Juni um 0,3 Prozent unter dem Vorjahr. Saisonbereinigt wurde das fünfte Minus zum Vormonat in Folge registriert. Der Personalabbau verbreitert sich. Auch Kurzarbeit und Personalabbaupläne nehmen spürbar zu. Trotzdem behindern Fachkräfteengpässe weiterhin jedes vierte M+E Unternehmen.

Das M+E-Geschäftsklima fiel im August auf den tiefsten Stand seit Juni 2020. Die M+E Firmen bewerteten sowohl die aktuelle Lage als auch den Ausblick auf die nächsten Monate nochmals negativer. Auch die Exportaussichten sind enttäuschend.

Die Inflationsrate erhöhte sich im Juli leicht auf 2,3 Prozent. Energiepreise liegen etwas unter Vorjahr. Die Kerninflation blieb aufgrund des hohen Lohnkostendrucks im Dienstleistungsbereich dagegen weiter überdurchschnittlich.

Hier geht es zum ausführlichen Konjunkturbericht.

Quelle: Gesamtmetall | Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V. / Foto: marketSTEEL

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