Reparatur des Großhochofens abgeschlossen

von Alfons Woelfing

Mit dem Abschluss der Generalsanierung des Großhochofens A hat die voestalpine Steel Division einen weiteren Schritt zur Erhöhung der Energie- und Ressourceneffizienz an ihrem Stahlstandort Linz gesetzt. Nach einer Reparaturphase von 111 Tagen hat das Aggregat, in dem zwei Drittel der gesamten Roheisenmenge von jährlich fünf Millionen Tonnen in Linz produziert werden, heute erfolgreich seinen Betrieb wiederaufgenommen. Im Zuge der sogenannten Zustellung – die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 180 Millionen Euro – kam es zu einer umfassenden Erneuerung des extrem verschleißfesten „Innenlebens“, gleichzeitig wurden auch sämtliche dem Hochofen zuzuordnende weitere Betriebsanlagen auf den letzten Stand der Technik gebracht. Weitgehend zeitgleich erfolgte die Zwischenreparatur an einem der beiden Hochöfen in Leoben-Donawitz.
 
Die von Juni bis September 2018 dauernde Zustellung des Großhochofens, der 1977 erbaut und zuletzt 2004 einem tiefgreifenden Upgrading unterzogen wurde, umfasste neben der Erneuerung des Feuerfestmaterials auch die Modernisierung sämtlicher peripherer Anlagen, wie Winderhitzer, Gasversorgung und Entstaubungssysteme. Der Fokus lag darüber hinaus auf der Installation neuer digitaler Mess- und Steuerungsinstrumente. Durch die frühzeitige Einbindung der Kunden und den konsequenten Aufbau eines entsprechenden Vormateriallagers konnte auch in der Reparaturphase die gewohnte Lieferperformance aufrechterhalten werden.
 
Zu den implementierten Technologien zählen etwa 3D-Radar zur Ermittlung der optimalen Rohstoffverteilung oder automatisierte Temperaturmessung im Inneren des Hochofens. An der Vorbereitung und Umsetzung dieses Großprojektes arbeiteten rund 160 Mitarbeiter im Kernteam der voestalpine, während gleichzeitig über ein Jahr lang insgesamt 1.000 Personen auf der Baustelle beschäftigt waren. Für die Planung der Zustellung wurde eine spezielle Simulationssoftware eingesetzt, die den gesamte Anlagenbereich sowie Prozessszenarien digital abbildete. Dieses Tool wird künftig auch im laufenden Betrieb des Hochofens zur Anwendung kommen.
 
Hochofen-Zwischenreparatur in Leoben-Donawitz
 
Parallel zum Großprojekt in Linz wurde auch einer der beiden Hochöfen der Metal Engineering Division in Leoben-Donawitz einer Zwischenreparatur unterzogen. Nach 64 Arbeitstagen ging das Aggregat, das für rund die Hälfte der Roheisenproduktion von rund 1,5 Millionen Tonnen am steirischen Standort verantwortlich zeichnet, diese Woche wieder in den Normalbetrieb über. Die Kosten für die Reparatur, die dort routinemäßig alle vier Jahre an jedem der beiden Öfen durchgeführt wird, beliefen sich auf vergleichsweise niedrige 14 Millionen Euro.
 
Quelle und Fotos: voestalpine AG
 

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