Prozessoptimierung: Vier Bleche in einer Minute

München / Birmingham - Der britische Spezialist für fotochemisches Ätzen plant seinen Frontend-Fertigungsprozess bis 2020 vollständig zu automatisieren. Dazu fließen Millioneninvestitionen in neue Techniken und Maschinen. Damit erreicht das Unternehmen eine erhebliche Durchsatzsteigerung und mehr Effizienz und Service für seine Kunden.

Die neuen Technologien werden den Inline-Ätzprozess bei Precision Micro vereinheitlichen und so den Durchsatz wesentlich erhöhen. Noch in diesem Jahr sollen ein automatischer Laminator, ein Puffersystem, eine Belichtungsanlange und ein Blechentlader installiert werden.

Die Vorteile des Ätzverfahrens


Im chemischen Ätzprozess werden Präzisionskomponenten erzeugt, indem Metall durch eine Fotolackmaske selektiv entfernt wird. Verglichen mit herkömmlichen Metallbearbeitungsverfahren bietet das Ätzverfahren eine Reihe von inhärenten Vorteilen. Zum einen lassen sich Teile produzieren, ohne die Materialeigenschaften negativ zu beeinflussen, da während der Verarbeitung kein Druck und keine Hitze ausgeübt werden. Darüber hinaus bietet sich eine beinahe unbegrenzte Teilekomplexität, da die Merkmale der Bauteile aufgetragen und anschließend unter Verwendung ätzender Chemikalien gleichzeitig entfernt werden.

Investition für mehr Effizienz


Historisch beruhte das Verfahren auf der manuellen Bearbeitung von Blechen während der verschiedenen Phasen des Prozesses, und genau hier setzt die neue Technologie an. Dazu Karl Hollis: „Mit der automatischen Belichtungsanlage und dem Laminator, einer Gesamtinvestition von 700.000 britischen Pfund, lassen sich bis zu vier Bleche pro Minute bearbeiten, während das derzeitige manuelle Druckverfahren nur ein Blech in vier Minuten erlaubt. Für uns ergibt sich daraus eine erhebliche Durchsatzsteigerung in dieser entscheidenden Phase des Verfahrens.“

Neue 6-Kammer-Ätzmaschine


Abgesehen von seiner Investition in die Frontend-Automatisierung hat das Unternehmen in diesem Sommer eine zusätzliche 6-Kammer-Ätzmaschine in Betrieb genommen. Die neue Maschine wurde für zwei Hightech-Projekte erworben, die von der Entwicklung in die Produktion übergehen sollen.


Über Precision Micro Ltd.

Precision Micro produziert seit mehr als 50 Jahren Hochpräzisionsmetallteile und -komponenten mittels seines marktführenden fotochemischen Ätzverfahrens. Das Unternehmen mit Sitz in Birmingham (UK) und Vertriebsniederlassungen in München und Eindhoven (NL) kann im Branchenvergleich auf diese Weise eine enorme Bandbreite an Metallen bearbeiten. Zudem bietet der Ätzspezialist zahlreiche Materialoberflächenstrukturen und Beschichtungen für die Verarbeitung zu Fertigteilen, für Prototypen, kurze Produktionsläufe oder große Mengen. Typische Industriezweige, die von Precision Micro beliefert werden, sind die Elektronik-, Luft- und Raumfahrt- und Automobilindustrie wie auch die Telekommunikation sowie die Medizin- und Militärtechnik. Mit einem Produktionsvolumen von über 50 Millionen Bauteilen pro Jahr gilt es als eines der größten Unternehmen für fotochemische Ätztechnik weltweit. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 200 Mitarbeiter.

Quelle und Vorschaubild: Precision Micro

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