Preisverfall veranlasst SSAB zur Gewinnwarnung

von Hans Diederichs

Der schwedische Stahlhersteller SSAB erwartet für das vierte Quartal 2015 einen niedrigeren Gewinn als im Vorjahr. Daran seien vor allem fallende Preise und niedrigere Volumina in Europa und Nordamerika verantwortlich. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte im vierten Quartal zwischen 50 und 250 Millionen schwedischen Kronen liegen, der operative Verlust wird auf 700 bis 900 Millionen schwedische Kronen geschätzt. Kommendes Jahr rechnet der Stahlhersteller jedoch eine Verbesserung des Marktumfeldes.

Die Kunden warten noch ab

Die Kunden hätten zuletzt sowohl in Europa als auch in den USA eine abwartende Haltung gezeigt, so das Unternehmen. Fallende Preise hätten zu einem Lagerabbau auf Kundenseite geführt. Die Marktpreise für Bleche und Bandstahl sind im vierten Quartal stark zurückgegangen, vor allem durch einen großen Importdruck aus Asien und den osteuropäischen Staaten außerhalb der EU.

In Nordamerika erwartet SSAB Anfang 2016 einen Anstieg der Nachfrage, da die Lagerbestände bei den Distributeuren mittlerweile sehr niedrig seien. Entsprechend hat das Unternehmen für Grobbleche in den USA Preiserhöhungen angekündigt. Die Stahlschrottpreise dürften jedoch niedrig bleiben.

Nachfrage in Europa sollte 2016 wieder anziehen

Auch in Europa rechnet das Unternehmen im ersten Quartal 2016 mit einer anziehenden Nachfrage, da Stahlhandel und Kunden ihre Lager zu einem gewissen Grad auffüllen dürften. Die Eisenerzpreise sind im vierten Quartal deutlich gefallen, was sich positiv auf den Ertrag des Unternehmens im ersten Quartal 2016 auswirken sollte, so SSAB weiter.

Insgesamt rechnen die Schweden im ersten Quartal mit einer Zunahme der Auslieferungen gegenüber dem vierten Quartal 2015. Synergien aus Zukäufen und Effizienzprogramme sollen zudem die Kosten um rund 150 Millionen schwedische Kronen senken.

So hat sich SSAB jetzt mit der Arbeitnehmerseite darauf verständigt, im Werk im finnischen Raahe insgesamt 180 von 2.455 Arbeitsplätzen einzusparen (120 in der Produktion und 60 in der Verwaltung). Der Jobabbau steht im Zusammenhang mit der Übernahme des finnischen Stahlherstellers Rautaruuki, den SSAB im Sommer 2014 erworben hatte. Bis 2017 will SSAB seine Kosten auf Konzernebene um insgesamt 2 Milliarden schwedische Kronen kürzen.

Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2015 will SSAB am 12. Februar 2016 bekannt geben.

Quelle: SSAB; Vorschau-Bild: SSAB-Walzwerk (Foto: SSAB)

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