Preisverfall auf den Märkten für Eisenerz

von Hubert Hunscheidt

Der HWWI-Rohstoffpreisindex sank im August um durchschnittlich 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und lag 72,6 Prozent über seinem entsprechenden Vorjahreswert. Die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten wurde im August unter anderem durch die weltweit erneut ansteigenden Infektionszahlen beeinflusst. Der Rückgang des Gesamtindex konnte im August auf die sinkenden Preise für Rohöl und für einige Industrierohstoffe zurückgeführt werden. Die Preise für Kohle und Erdgas hingegen stiegen im August gegenüber dem Vormonat stark an und auch einige Nichteisenmetalle, wie zum Bespiel Aluminium, verzeichneten Preisanstiege. Auch der Index für Nahrungs- und Genussmittel nahm im August durchschnittlich zu. Insbesondere die Preise für Genussmittel wie Kaffee und Zucker verzeichneten im August starke Preisanstiege und spiegelten damit die schlechten Erntebedingungen in den Anbauregionen in Südamerika wider.

Index für Industrierohstoffe: -10,6 % (Eurobasis: -10,3 %)

Der Teilindex für Industrierohstoffe gliedert sich in den Index für Agrarrohstoffe, den Index für Nichteisenmetalle und den Index für Eisenerz und Stahlschrott.

Der Teilindex für Eisenerz und Stahlschrott fiel im August um durchschnittlich 21,8 % gegenüber dem Vormonat. Der starke Rückgang ist insbesondere auf den Preisverfall auf den Märkten für Eisenerz zurückzuführen. Grund für den Rückgang ist die Einschränkung der Stahlproduktion in China aus Gründen des Klimaschutzes.

Auf den Märkten für Nichteisenmetalle waren im August größtenteils Preissteigerungen zu beobachten. Insbesondere die Preise für Aluminium stiegen im August gegenüber dem Vormonat. Der gestiegenen Nachfrage aufgrund der weltweit laufenden Konjunkturmaßnahmen stand ein Rückgang des Angebots gegenüber. In China mussten in den letzten Monaten einige Produktionsanlagen aufgrund von Stromengpässen die Produktion drosseln. Darüber hinaus versucht die chinesische Regierung, die emissionsreiche Produktion von Aluminium einzuschränken, um die CO2-Emissionen des Landes zu verringern. Die dadurch zu erwartende Angebotsverknappung auf dem Aluminiummarkt führte zu einem Anstieg der Preise, die im August um ca. 50 % über dem Durchschnittswert des Vorjahresmonats lagen. Der Kupferpreis hingegen verzeichnete im August einen leichten Rückgang. Als häufig genutztes Konjunkturbarometer könnte der niedrigere Kupferpreis auf die erhöhte Unsicherheit aufgrund der fortschreitenden Delta-Virusvariante hinweisen.

Im August ist der Index für agrarische Industrierohstoffe im Vergleich zum Vormonat im Durchschnitt gesunken. Die Holzpreise fielen im Vergleich zum Juli-Durchschnitt um weitere 29,5 %. Nach dem extremen Preisanstieg im Mai erreichten die Preise bereits wieder das Vorkrisenniveau. Der Weltmarktpreis für Wolle lag im August auf einem historischen Tiefstand. Der Preisrückgang wurde durch eine gesunkene Nachfrage aufgrund veränderter Konsumgewohnheiten in der Modebranche verursacht.

Insgesamt fiel der Index für Industrierohstoffe im Monatsdurchschnitt um -10,6 % (Eurobasis: -10,3 %) auf 190,0 Punkte (Eurobasis: 179,2 Punkte).

Quelle: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH (HWWI) / Foto: marketSTEEL

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