PPAs für zwei Solarparkprojekte in Mecklenburg-Vorpommern abgeschlossen
von Hubert Hunscheidt
Die im General Standard gelistete Energiekontor AG („Energiekontor“), einer der führenden deutschen Projektentwickler und Betreiber von Wind- und Solarparks mit Sitz in Bremen, und die Salzgitter Flachstahl GmbH haben erstmals langfristige Stromlieferverträge für zwei Solarparkprojekte in Mecklenburg-Vorpommern abgeschlossen. Es ist geplant, die beiden erst kürzlich zur Baureife geführten Projekte nach Inbetriebnahme in den Eigenbestand von Energiekontor zu übernehmen.
Energiekontor hatte im Geschäftsjahr 2023 unter anderem die Baugenehmigungen für die beiden Solarparkprojekte in Mecklenburg-Vorpommern erhalten und kürzlich jeweils den Financial Close erreicht. Mit der Kreditvalutierung der Projekte können nun die Bautätigkeiten aufgenommen werden. An den Standorten sollen zwei Solarparks mit einer Gesamterzeugungsleistung von insgesamt rund 113 Megawattpeak entstehen. Die Inbetriebnahme ist nach aktuellem Stand für Mitte 2026 geplant.
Vor diesem Hintergrund haben Energiekontor und die Salzgitter Flachstahl GmbH erstmals langjährige Stromlieferverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) über 15 Jahre für beide Projekte abgeschlossen. Mit Inbetriebnahme der Anlagen wird Energiekontor die Salzgitter Flachstahl GmbH jährlich mit mehr als 120 Gigawattstunden grünem Strom versorgen – ausreichend, um rein rechnerisch nahezu 84.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.
Die in Zusammenarbeit mit Pexapark erfolgten Vertragsabschlüsse zur langfristigen Bereitstellung regenerativ erzeugten Stroms sorgen für eine hohe Planungssicherheit auf beiden Seiten. Darüber hinaus unterstützt die Energiepartnerschaft die Dekarbonisierung der deutschen Schwerindustrie, die ein wichtiger Akteur für die Erreichung der Klimaziele ist. Mit ihrem Transformationsprogramm SALCOS® (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) hat die Salzgitter-Gruppe bereits einen bedeutenden Grundstein für die klimaneutrale Stahlproduktion gelegt. Hierbei soll grüner Strom in der Produktion von Wasserstoff eingesetzt werden. Der erzeugte Wasserstoff ersetzt wiederum die im konventionellen Hochofenprozess verwendete Kohle. Anstelle von CO2 wird dann Wasser abgeschieden, welches wieder in den Prozess zurückgeführt werden kann. Insgesamt hat die Salzgitter-Gruppe das Ziel, ihren CO2-Ausstoß um 95 Prozent zu senken.
„Wir sind stolz darauf, mit der Lieferung unseres Stroms aus erneuerbaren Energien einen Beitrag zur industriellen Transformation in Deutschland leisten zu dürfen. Starke Kooperationen wie die zwischen der Salzgitter Flachstahl GmbH als einer der führenden Hersteller hochwertiger Stahlprodukte und uns als unabhängiger Energieversorger machen die Energiewende erst möglich. Gleichzeitig nimmt die Realisierung und technologische Diversifizierung unserer eigenen Projektpipeline weiter an Fahrt auf, und das frei von staatlicher Förderung – für uns eine wichtige strategische Stoßrichtung“, so Peter Szabo, Vorsitzender des Vorstands der Energiekontor AG.
Ralph Schaper, Leiter Energiewirtschaft der Salzgitter Flachstahl GmbH, ergänzt: „Mit dem Abschluss dieser zwei Photovoltaik-PPAs sind wir wieder einen guten Schritt weitergekommen, um unser angestrebtes Grünstromportfolio langfristig und Lieferanten diversifiziert abzusichern. Die Vertragsverhandlungen mit Energiekontor lassen auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit über die nächsten 15 Jahre hoffen. Neben wettbewerbsfähigen Konditionen ein weiterer, ganz wichtiger Punkt vor dem Hintergrund des sehr volatilen Marktumfelds und der immer knapper werdenden personellen Ressourcen.“
Quelle und Foto: Salzgitter AG