Platzsparende Linie zum Formhärten großer Bauteile

von Hubert Hunscheidt

Eine Länge von bis zu 45 Metern erreichen konventionelle Rollenherdöfen, damit sich große Bauteile wie zum Beispiel Seitenwände oder Bodengruppen mittels Warmumformung wirtschaftlich herstellen lassen. BSN Thermprozesstechnik und Schuler haben nun einen kompakten Rotationsofen entwickelt, der sowohl Platz als auch Energie einspart, darüber hinaus einfach zu warten ist und nicht zuletzt für eine wiederholgenaue Temperatur der erwärmten Teile sorgt. Das ist deshalb wichtig, weil jegliche Abweichung von der vorgegebenen Temperatur zu Ungenauigkeiten und damit zu Problemen bei der Montage führen kann.

Mit einer Länge von 14 Metern inklusive Belade-Einheit und Zentrierung, sechs Metern Breite inklusive Heizung und Antriebe sowie einer Höhe von sieben Metern benötigt der kompakte Rotationsofen von Schuler und BSN nur rund ein Viertel des Platzes im Vergleich zu einem herkömmlichen Rollenherdofen. Die minimale Zykluszeit pro Teil beträgt zwölf Sekunden. Pro Jahr kann der innovative Ofen, der sowohl elektrisch als auch mit Gas läuft, rund 1.200 MWh an Energie einsparen.

Bereits 2006 hatte Schuler die erste Linie zum Formhärten kompletter Seitenwände für einen nordamerikanischen Autohersteller konzipiert. Derzeit entstehen mit diesem Verfahren in den USA, Europa und China rund zwölf Millionen sogenannter „Double Door Rings“ jährlich, bis Ende dieses Jahrzehnts soll diese Zahl auf 118 Millionen steigen.

Die Platinen für die Seitenwand eines SUV erreichen Abmessungen von 3.000 auf 1.600 mm. Für die Umformung bietet sich eine 1.800 Tonnen starke hydraulische Presse von Schuler mit einer Tischgröße von 3,60 auf 2,50 Meter an. Die Technologie „Pressure Controlled Hardening“ (PCH) sorgt dabei für kürzere Kühlzeiten und bessere Formtoleranzen.

Schuler präsentiert seine neuesten Lösungen für die Umformtechnik vom 21. bis 25. Oktober 2024 auf der Fachmesse EuroBLECH in Hannover (Stand G82 in Halle 27).

Quelle und Bild: Schuler Group GmbH

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