Platz schaffen in der Langgut-Lagerung

von Hans Diederichs

Was haben Gürtelschnallen, Turbinenschaufeln, Kaffeelöffel, Zahnräder und Kniegelenkimplantate miteinander zu tun? Auf den ersten Blick nicht viel – und doch teilen sie bei genauerem Hinsehen eine Gemeinsamkeit: eine speziell bearbeitete Oberfläche, die bestimmte Eigenschaften wie besondere Präzision, eine individuelle Optik oder eine hohe Glätte aufweist.

Die Rösler Gruppe ist seit mehr als 80 Jahren auf Anlagen, Verfahrensmittel und Dienstleistungen für die Oberflächenbearbeitung mittels Gleitschliff- und Strahltechnik spezialisiert. Die Produkte und Lösungen des Unternehmens kommen in so unterschiedlichen Industriezweigen zum Einsatz wie dem Maschinen- und Anlagenbau, der Automobil- und Nutzfahrzeugbranche, Luft- und Raumfahrt, der Herstellung von Möbeln, Besteck und Schmuck oder der Medizintechnik.

Seit 1980 betreibt Rösler den Standort Untermerzbach. Das Betriebsgelände im benachbarten Bad Staffelstein war dem schnell wachsenden Unternehmen zu klein geworden. Mittlerweile umfasst das Werk unter anderem mehrere Montagehallen, Entwicklungs- und Testzentren, Büros für Verwaltung und Kundenservice – und umfangreiche Lagerkapazitäten.

Neue Lagerlösung gesucht

Einen Großteil der verwendeten Rohmaterialien bezieht Rösler als Langgut: verschiedene Stähle, Edelstähle und Kunststoffe, die als Rohr-, Winkel-, Vierkant- oder Stangenware mit einer Länge bis zu sechs Metern angeliefert werden. In der eigenen Sägerei werden diese auftragsgesteuert auf die richtige Länge gebracht; bis es soweit ist, dient ein Langgutlager als Zwischenstation. In der Vergangenheit setzte Rösler auf zwei manuell bediente Kragarmlager.

Durch den Einsatz eines neuen, wartungs- und verschleißarmen Kassettenlager in geschlossener Blockbauweise kann die Firma Rösler nun das Ware-zum-Mann-Prinzip erfolgreich umsetzen und außerdem die Prozesse im Lager deutlich effizienter und transparenter gestalten. Das automatische Hochregal-Lagersystem UNITOP von KASTO war für den Einsatz bei Rösler ideal geeignet: „Durch seine kompakte Bauweise und die flexibel auszulegenden Ein- und Auslagerstationen ließ es sich optimal an unsere räumlichen Gegebenheiten und an den Materialfluss anpassen“, beschreibt Marcus Henkel, Prokurist und Bereichsleiter Zentrale Organisation bei der Rösler Oberflächentechnik.

Das UNITOP verfügt über 351 Kassetten in zwei verschiedenen Höhen mit 6.500 Millimetern Länge und drei Tonnen Traglast. Damit fasst es insgesamt 1.053 Tonnen Material – rund 20 Prozent mehr als die beiden bisherigen Kragarmlager zusammen, und das auf nicht einmal der Hälfte der Fläche. „Wir haben damit jede Menge Platz gewonnen, den wir nun für zusätzliche Fertigungsmaschinen nutzen können“, freut sich Henkel.

Quelle und Fotos: KASTO Maschinenbau GmbH & Co. KG

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