Pkw-Weltmarkt 2017 auf Wachstumskurs

von Alexander Kirschbaum

Für den deutschen Pkw-Markt hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) eine positive Jahresbilanz 2016 gezogen. In Detroit verkündete Matthias Wissmann am Montag weitere erfreuliche Nachrichten: "Der Pkw-Weltmarkt wird 2017 um 2 Prozent auf rund 84 Mio. Einheiten zulegen. Für Westeuropa erwarten wir mit 14 Mio. Pkw eine stabile Entwicklung (2016: 14,0 Mio.). China wird um 5 Prozent auf 24,2 Mio. Einheiten wachsen. Der US-Markt hat 2016 mit rund 17,5 Mio. Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) ein neues Rekordniveau erreicht. Für 2017 erwarten wir ein ähnlich hohes Volumen", so Wissmann.

Strukturveränderungen im US-Light-Vehicle-Markt

Während der Pkw-Anteil auf dem US-Markt seit Jahren zurückgeht, wächst das Light-Truck-Segment stetig. IM vergangenen Jahr überschritt es die 60-Prozent-Marke. Noch im Jahr 2012 war das Verhältnis Pkw zu Light Truck 50:50.  SUV, CUV und Pickup-Trucks stehen Wissmann zufolge bei den Kunden hoch im Kurs. Der Spritpreis sei mit ca. 2,20 Dollar pro Gallone weiterhin niedrig, daher spiele der höhere Verbrauch beim US-Kunden kaum eine Rolle.

Für die deutschen Marken auf dem US-Markt gab es 2016 besondere Herausforderungen. Dafür fiel der Absatzrückgang der deutschen Hersteller mit 4 Prozent auf 1,33 Mio. LV (2015: 1,38 Mio.) moderat aus. Bei Premium-Pkw und Premium-CUV sind die deutschen Hersteller weiterhin besonders stark, hier liegt ihr Marktanteil jeweils bei über 40 Prozent.

Mit plus 13 Prozent wuchsen die deutschen Hersteller im Light-Truck-Segment fast doppelt so schnell wie der gesamte LT-Bereich (+7 Prozent). "Offensichtlich bieten wir für diesen Wachstumsmarkt effiziente und attraktive Modelle an und bauen damit unseren Marktanteil bei Light Trucks kontinuierlich aus. Heute sind vier von zehn Neuwagen, die die deutschen Hersteller in den USA verkaufen, Light Trucks", so Wissmann. Im Car-Segment ging der Marktanteil deutscher Hersteller hingegen auf 11,8 Prozent (2015: 12,3 Prozent) zurück.

Deutsche Hersteller mit hohem US-Marktanteil bei Elektroautos

Eine Erfolgsgeschichte der deutschen Hersteller ist laut Wissmann die Elektromobilität in den Vereinigten Staaten. "Wir haben 2016 den Absatz auf diesem – nach China – zweitgrößten E-Markt um fast ein Viertel gesteigert. Jeder fünfte Elektro-Neuwagen, der derzeit in den USA verkauft wird, zählt zu einer deutschen Marke. Und vier von zehn E-Modellen (BEV, PHEV), die in den USA angeboten werden, sind deutsche Konzernmarken, weitere Modelle sind für die nächste Zeit angekündigt", erklärte der Verbandspräsident.

USA ist wichtiger Produktionsstandort

Die USA sind für die deutschen Hersteller nicht allein ein wichtiger Markt, sondern mehr denn je auch ein bedeutender Produktionsstandort. So haben deutsche Hersteller und Zulieferer ihr Engagement in den Vereinigten Staaten stark ausgebaut. Im Zeitraum 2009 bis 2016 vervierfachten die deutschen Hersteller ihre US-Produktion von 214.000 auf 850.000 Einheiten, während die gesamte US-Light-Vehicle-Produktion sich verdoppelte (von 5,6 Mio. auf 11,9 Mio. LV). Die deutschen Zulieferer haben in den vergangenen 20 Jahren die Zahl ihrer Standorte in den USA auf über 430 verdreifacht - der stärkste Anstieg über alle Regionen, wie Wissmann mitteilte.

Quelle: VDA  Vorschau-Foto: Fotolia

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