Pkw-Produktion nach drei Quartalen knapp unter Vorjahresniveau

von Hubert Hunscheidt

Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 lag die Produktion nach neun Monaten des aktuellen Jahres um 13 Prozent unter dem damaligen Wert. Im September erreichte die Pkw-Inlandsproduktion ein Volumen von 393.600 Einheiten. Das waren 9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der Export entwickelte sich im bisherigen Jahresverlauf etwas dynamischer als die Produktion. Seit Januar wurden 2,4 Mio. neue Pkw exportiert, 3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Export befindet sich nach den ersten drei Quartalen noch knapp 10 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019. Im September wurden 305.400 fabrikneue Pkw aus Produktionsstätten in Deutschland exportiert (+11 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im September dieses Jahres 19 Prozent mehr Bestellungen aus dem Inland registriert. Der Auftragseingang aus dem Ausland lag im September 6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt wurden im September 4 Prozent weniger Bestellungen als im Vorjahreszeitraum verzeichnet, nach den ersten drei Quartalen waren es knapp 2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2024 befinden sich die Pkw-Neuzulassungen auf dem deutschen Pkw-Markt – trotz eines im historischen Vergleich bereits schwachen Vorjahresniveaus – im Minus. In den ersten neun Monaten wurden insgesamt 2,12 Mio. Pkw neu zugelassen. Dies waren 1 Prozent weniger als nach den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Infolge der zuletzt wieder rückläufigen Pkw-Registrierungen wächst der Abstand zum Vorkrisenniveau wieder etwas an: Das aktuelle Volumen liegt knapp 23 Prozent unter dem Absatzniveau im identischen Zeitraum des Jahres 2019. Im September waren die Neuzulassungen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat das dritte Mal in Folge rückläufig. Im abgelaufenen Monat wurden in Deutschland 208.800 Pkw neu zugelassen – 7 Prozent weniger als im September des Vorjahres.

Der deutsche Markt für Elektro-Pkw (BEV, PHEV, FCEV) entwickelt sich im Jahresverlauf weiterhin unterdurchschnittlich und kann auch trotz der insgesamt schwachen Performance des Gesamtmarktes nicht mithalten. Nach neun Monaten wurden insgesamt 409.400 Einheiten neu registriert – 20 Prozent weniger als noch in Q1 bis Q3 des Vorjahres. Im September wurden 49.400 Pkw mit Elektroantrieb neu zugelassen. Dies waren knapp 5 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Durch den zum 31. August des Vorjahres ausgelaufenen Umweltbonus für gewerbliche Halter, war der September 2023 dementsprechend volumenschwach, weshalb die Wachstumsrate des abgelaufenen Monats so positiv ausfällt.

Insbesondere die Absatzzahlen für BEV entwickeln sich jedoch weiter undynamisch. Nach neun Monaten wurden in diesem Jahr bisher insgesamt gut 276.400 rein batterie-elektrische Fahrzeuge registriert und damit 29 Prozent weniger als im identischen Zeitraum des Vorjahres. Im September zog der Markt durch den zuvor dargelegten Sondereffekt im Vergleich zum Vorjahr etwas an und drehte nach sieben Monaten mit negativer Veränderungsrate in Folge erstmal wieder ins Plus. Das Volumen von 34.500 registrierten Einheiten befand sich um knapp 9 Prozent oberhalb des Vorjahresniveaus.

Das PHEV-Segment entwickelte sich zuletzt stabiler. 14.900 neu registrierte Einheiten im abgelaufenen Monat waren zwar rund 3 Prozent weniger als noch im September des Vorjahres, allerdings befindet sich der aktuelle Jahresverlauf insgesamt im Plus. In den ersten neun Monaten wurden insgesamt 132.900 PHEV neu zugelassen – knapp 8 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.

Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist in Deutschland aktuell insgesamt schwach. Dementsprechend passt der VDA seine Prognosen für den Pkw-Absatz von Elektrofahrzeugen für das Jahr 2024 moderat an: Der VDA erwartet auf dem deutschen Markt für Elektro-Pkw im Gesamtjahr 2024 einen Rückgang der Neuzulassungen um 21 Prozent auf 551.000 Einheiten (Prognose zuvor: -17 Prozent auf 578.000 Einheiten). Die Reduktion fällt im BEV-Segment überdurchschnittlich aus. Der VDA geht von einem Absatzrückgang von 29 Prozent auf ein Volumen von 372.000 Fahrzeugen aus (Prognose zuvor: -25 Prozent auf 393.000 Einheiten). Die Prognose für das PHEV-Segment wird ebenfalls leicht zurückgenommen. War der VDA bisher noch von einem Zuwachs der Verkäufe um 5 Prozent auf 185.000 Einheiten ausgegangen, liegt die neue Prognose nun bei +2 Prozent und 179.000 Fahrzeugen. 

Für u.a. einen in Zukunft dynamischeren Hochlauf der Elektromobilität hat der VDA jüngst einen 10-Punkte-Plan vorgelegt und darin notwendige Maßnahmen für eine klimaneutrale Mobilität benannt. Der VDA fordert darüber hinaus, den von der EU-Kommission erst für 2026 geplanten Review für die Flottenregulierung für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge auf 2025 vorzuziehen, den Fortschritt auch danach regelmäßig politisch zu überprüfen und auf Basis dessen entsprechende Anpassungsbedarfe zu identifizieren und vorzunehmen. Auch bei der Flottenregulierung für schwere Nutzfahrzeuge sollte das hier für 2027 vorgesehene Review um ein Jahr auf 2026 vorgezogen werden.

Quelle: VDA / Foto: Fotolia

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