Perfekte Bearbeitungstemperaturen für das Schweißen
von Alfons Woelfing
Schweißprozesse sind für die Produktion vieler Komponenten im Automobilbau unverzichtbar. Insgesamt nimmt die Bedeutung des Verfahrens sogar noch zu, weil sich zum Beispiel bei Pkw-Getrieberädern viele Schrauben durch Schweißverbindungen ersetzen lassen. In der Folge sinken das Gewicht und die Materialkosten des Bauteils. Eine wichtige Rolle bei vielen dieser Schweißprozesse spielt das Vorwärmen. Es verhindert eine Aufhärtung des Werkstoffgefüges in der sogenannten Wärmeeinflusszone – der Bereich direkt neben der Schweißnaht. Auf diese Weise wird die Gefahr einer Rissbildung am Bauteil nach dem Schweißen weitestgehend gebannt. Allerdings stellt das Bearbeitungstempo in der modernen Automobilproduktion eine besondere Herausforderung für Erwärmungsprozesse dar: In wenigen Sekunden muss das Bauteil im Rahmen eines automatisierten Prozesses eine genau definierte Temperatur erreichen. Für genau diese Anforderung ist die induktive Erwärmung von eldec ideal geeignet: Das EMAG Unternehmen entwickelt ganzheitliche Lösungen rund um das innovative Erfahren. Die dazugehörigen Generatoren und Induktoren werden passgenau auf das Bauteil zugeschnitten. Versuche am Bauteil bilden eine wichtige Basis. Am Ende steht eine robuste und energieeffiziente Lösung, die sich einfach in die Produktionslinie einfügen lässt.
Große Stückzahlen im Sekundentakt und ohne jeden Bearbeitungsfehler produzieren – die zentralen Anforderungen im Automobilbau sind gerade für das Schweißen von Massenbauteilen eine extreme Herausforderung. Um die geforderte Prozesssicherheit und Effizienz garantieren zu können, ist das Verfahren in einen Gesamtprozess eingebunden, der häufig von Prüf- und Waschprozessen über eine Bürstbearbeitung bis zu Ultraschallprüfungen der Schweißnaht reicht. Unmittelbar vor dem eigentlichen Schweißprozess spielt das punktgenaue Erwärmen des Bauteils eine entscheidende Rolle, wie Dr. Dirk Schlesselmann, stellvertretender Bereichsleiter F&E Anwendungstechnik bei eldec erklärt. „Das Getrieberad oder der Kolben muss punktgenau und mit hohem Tempo auf die benötigte Bearbeitungstemperatur von rund 160 bis 180 Grad Celcius gebracht werden. Dabei darf es natürlich nicht zu einer Überhitzung am Bauteil kommen, die mit einer Härtereduktion, einer Oxidation oder einem unzulässigen Verzug einhergehen kann. Unter diesen Bedingungen stellt die induktive Erwärmung das ideale Verfahren dar, denn es ist schnell, präzise und lässt sich exakt dosieren.“
Quelle: EMAG Holding GmbH / Foto: fotolia