OPEC uneins: Ölpreis schmiert ab
von Hans Diederichs
Vertreter der wichtigsten OPEC-Staaten und des nicht-OPEC-Mitglieds Russland konnte sich am Wochenende bei ihrem Treffen in Doha (Katar) nicht darauf verständigen, die globalen Förderquoten zu beschränken, um den Ölpreis zu stabilisieren. Insbesondere wollte Saudi-Arabien keiner Förderbeschränkung zustimmen, solange der Iran das nicht auch tut. Die Iraner wollen aber ihre Ölexporte nach Ende des Embargos weiter ausdehnen. Eine einseitige Produktionsbeschränkung würde die Saudis Marktanteile kosten.
Der niedrige Benzinpreis freut zwar die Autofahrer, führt jedoch in den Schwellenländern, die stark auf die Erlöse aus dem Ölgeschäft angewiesen sind, zu zunehmender Destabilisierung. Auch könnte der Effekt des Ölpreises auf andere Rohstoffe an den Warenterminmärkten durchschlagen.
Der Ölpreis selbst fiel am Montag im frühen Handel um bis zu 5 Prozent, erholte sich aber im Laufe des Vormittages wieder etwas. Gegen Mittag kostete ein Faß (159 Liter) der Nordseesorte Brent rund 42 US-Dollar (minus 2,9 Prozent); die texanische Sorte WTI notierte 3,6 Prozent niedriger bei 39,10 US-Dollar je Barrel.
Quelle: marketSTEEL; Vorschau-Bild: fotolia