OPEC kündigt steigende Ölpreise an

von David Fleschen

Mohammed Bin Saleh Al-Sada, Präsident des Ölförderkartells OPEC und Energieminister von Katar, hatte am Montag verkündet, dass die Ölnachfrage seiner Meinung nach im dritten und vierten Quartal wieder höher sein würde als zurzeit. Prompt kletterte die wichtige Öl-Sorte WTI auf bis zu 43 US-Dollar je Fass (etwa 159 Liter), nachdem sie vergangene Woche noch die psychologisch wichtige Grenze von 40 US-Dollar nach unten durchbrochen hatte.

Hinter dem Manöver dürfte wenig mehr stehen als ein altbekannter Trick des Öl-Kartells: Sinken die Preise zu stark, wird fleißig mit Ankündigungen um sich geworfen. Der Markt, in Erwartung irgendwelcher preispflegerischen Maßnahmen der OPEC, reagiert dann mit einer hektischen Aufwärtsbewegung. So war es in der jüngeren Vergangenheit schon oft. Doch so langsam zieht diese Methode anscheinend nicht mehr: Schon am Dienstag bewegten sich die Ölpreise wieder nach unten.

Die Fundamentaldaten machen es den Ölförderern momentan schwer, ihre Ware zu lukrativen Preisen loszuschlagen: Zwar kommt es in Krisengebieten wie Nigeria, Libyen und dem Nahen Osten immer wieder zu Produktionsausfällen durch militärische Angriffe auf die Infrastruktur; das schwächt die weltweite Ölproduktion. Andererseits sind die Öllager in den USA und in Großbritannien immer noch zum Bersten gefüllt und China hat wegen schwacher Konjunktur so wenig Öl importiert wie seit sechs Monaten nicht. Irgendwann mag der Welt das Öl ja ausgehen, aber im Moment wird deutlich mehr gefördert, als der Markt aufnehmen kann.

Quelle: marketSTEEL; Vorschau-Bild: fotolia

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