Öl im Defizit, schwache Konjuktur, Metallpreise fallen

Frankfurt/M. - Öl: Manchmal sind es nicht die Flügelschläge der Schmetterlinge in China, die im Rest der Welt einen Sturm entfachen, sondern die Unruhen in Venezuela und US-Sanktionen gegen Iran. Wie die Commerzbank mitteilt, ist die OPEC-Ölproduktion im April stärker zurückgegangen als ursprünglich geplant und vereinbart. Neben den Golfstaaten und Angola haben vor allem die massiven Produktionsprobleme Venezuelas hierzu beigetragen. In Venezuela liegt die Produktion derzeit bei lediglich rund 800 Tsd. Barrel täglich. Sie wird wahrscheinlich weiter fallen.

Gesteigert haben Nigeria und der Irak ihre Produktion. Russland hat seine vereinbarte Produktions-Drosselung noch nicht komplett umgesetzt. Doch ausschlaggebend für den kurz- bis mittelfristigen Preisausblick am Ölmarkt wird die Situation rund um die US-Sanktionen gegen die iranischen Ölexporte sein, bei denen es ab morgen keine Ausnahmegenehmigungen mehr geben soll. Möglicherweise werden starke Importeure wie China oder Indien weiterhin iranisches Öl importieren. Die Commerzbank geht davon aus, dass sich jedoch die Defizitsituation am Ölmarkt zuspitzen wird.

Industriemetalle: Die Stimmung in der Industrie hat sich eingetrübt. Wie die Commerzbank berichtet, haben schwache Konjunkturdaten in USA und China dazu geführt, dass die Metallpreise gefallen sind. Der LME-Industriemetallindex ist um 1,8% auf ein 2½-Monatstief gefallen. Die größten Verluste verzeichneten Blei (-3,9%), Kupfer (-2,8%) und Zink (-1,9%).
Die Sorge scheint berechtigt, dass sich die Weltwirtschaft abschwächt und damit auch die Nachfrage nach Industriemetallen verhaltener ausfällt. Das angeblich bevorstehende Handelsabkommen zwischen den USA und China scheint den Metallpreisen nicht zu helfen. Im Markt überwiegt die Skepsis, so dass Kupfer und Zink weiter fallen.

Quelle: Commerzbank Commodity ResearchCommerzbank AG  / Vorschaubild; fotolia

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