Notwendige Entlastung für industrielle Verbraucher: Absenkung der EEG-Umlage
von Hubert Hunscheidt
Die Bundesregierung begibt sich damit auf den richtigen Weg, denn die industrielle Transformation zur Klimaneutralität kann nur durch wettbewerbsfähige Strompreise gelingen. Mit Blick auf den aktuellen Stand des Saldos des EEG-Umlagekontos wäre daher auch eine frühere Absenkung auf Null gerechtfertigt gewesen. Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK, mahnt jedoch weitere Schritte an: „Die Absenkung der EEG-Umlage auf Null löst das Strompreisproblem nur bedingt, da das Preissignal aus dem Stromgroßhandel durch weitere statische Abgaben und Umlagen verzerrt wird. Ursache für die hohen Strompreise ist derzeit, über die Belastungen mit Umlagen und Steuern hinaus, unter anderem auch der Anstieg der Preise für Erdgas. Ganz akut werden der Krieg gegen die Ukraine und die von der Bundesregierung geplante Abkoppelung von russischen Energielieferungen zu weiter steigenden Preisen führen.“ Ein wettbewerbsfähiger Strompreis ist jedoch eine der Grundvoraussetzungen für das Gelingen der industriellen Transformation unter Einsatz strombasierter Technologien und somit für die Erreichung der Klimaziele. „Deshalb sollten weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Stabilisierung des Strompreisniveaus gegenüber internationalen Wettbewerbern angestrebt werden. Die von vielen Akteuren vorgeschlagenen Anpassungen im Marktdesign oder sogar ein regulierter Industriestrompreis sollten daher umfassend diskutiert und eingehend geprüft werden.“, so Seyfert weiter. Nur dann könnten sowohl energiepreisbedingte Benachteiligungen auf internationalen Wettbewerbsmärkten reduziert als auch Hürden der Transformation beseitigt werden. Der VIK setzt sich seit langem für eine weitgehende Entlastung durch die Abschaffung der verbleibenden Umlagen und Abgaben für die Industrie und eine Angleichung der Stromsteuer an den europäischen Mindestsatz ein.
Quelle: VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. / Foto: marketSTEEL