Notfallplan Gas: Neue Herausforderungen für die Zulieferer
von Hubert Hunscheidt
Nach drei Monaten mit negativen Saldenpunkten konnte das Geschäftsklima der deutschen Zulieferer im Juni erstmals seit Ausbruch des Ukraine Kriegs mit 3,6 Punkten wieder leicht positiv abschließen, so das ifo-Institut München. Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen auf Sicht der kommenden sechs Monate fielen im Vergleich zum Mai leicht verbessert aus. Dies darf nicht überbewertet werden da sich nach Abschluss der Erhebung mit der Verkündung der Alarmstufe des Notfallplans Gas eine neue Verunsicherungsspitze zeigt.
Ein weiterer Aspekt sind die breitflächig korrigierten Szenarien im Fahrzeugbau. Für nahezu alle wesentlichen Länder und Regionen sind die Prognosen für das laufende Jahr gekappt worden. Auch diese Anpassungen sind erst publiziert worden, nachdem die Juni-Umfrage des ifo-Instituts größtenteils schon durchgeführt war. Es bleibt zu befürchten, dass es im Juli zu einem spürbaren negativen Rückprall kommen wird.
Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.
Der Chart mit korrigierten saisonbereinigten Daten steht hier zum Download zur Verfügung.
Quelle: BDG - Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie / Foto: Fotolia