NORDWEST Konzern: Überzeugendes Geschäftsjahr 2023
von Hubert Hunscheidt
Trotz schwieriger politischer und makroökonomischer Rahmenbedingungen hat der NORDWEST Konzern im Geschäftsjahr 2023 auf vielen Ebenen Erfolge gefeiert. Mit 4,8 Mrd. € konnte ein sehr gutes Geschäftsvolumen erzielt werden, das allerdings aufgrund von konjunkturbedingten Rückgängen im Stahl- und Bau-Bereich hinter dem Vorjahreswert zurückbleibt. Trotz dieser Herausforderungen wird im Lagergeschäft eine neue Bestmarke erzielt. Mit einem Volumen von 245,7 Mio. € kann der Vorjahreswert um starke +5,0% gesteigert werden. Auch die Entwicklung des Ergebnisses vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) kann mit 18,9 Mio. € auf einem hohen Niveau stabilisiert werden. Zudem konnte die Anzahl der angeschlossenen Fachhandelspartner im abgeschlossenen Geschäftsjahr um insgesamt 15 auf nunmehr 1.255 gesteigert werden - ein sehr erfreuliches Wachstum.
Mit Blick auf das Geschäftsvolumen divergiert die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen stark. Hervorzuheben sind insbesondere die Geschäftsbereiche Handwerk-Industrie und Haustechnik. Im Bereich Handwerk-Industrie wird erstmalig die Grenze von 1 Mrd. € überschritten, während in der Haustechnik nach langer Zeit wieder ein Geschäftsvolumen von über 300 Mio. € erzielt wird. Dagegen sind die baunahen Bereiche Stahl und Bau nicht entkoppelt geblieben von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und werden auch zum Jahresende von der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage negativ beeinflusst. Im Stahlgeschäft führen Nachfrageeinbrüche aufgrund der schwachen Entwicklung, vor allem im baukonjunkturellen Umfeld, sowie erhebliche Preiseinbrüche zu einem deutlichen Rückgang des Geschäftsvolumens. Im Baubereich sind sowohl das ZR- und Streckengeschäft als auch das Lagergeschäft vom deutlichen Auftragsrückgang im Bausektor betroffen. Das Geschäftsvolumen im Geschäftsbereich TeamFaktor/ Services liegt in etwa auf Vorjahresniveau. Trotz der positiven Entwicklung im Bereich der klein- und mittelständigen Kunden verhindert insbesondere der Volumenrückgang bei Bestandskunden aus dem Stahlsektor einen Anstieg des Geschäftsvolumens.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 erzielt der NORDWEST Konzern ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) von 18,9 Mio. € (VJ 18,8 Mio. €; +0,2% ggü. VJ) bei einem Ergebnis nach Ertragsteuern von 12,6 Mio. € (VJ 12,4 Mio. €; +1,4% ggü. VJ). Vor dem Hintergrund zukünftiger Investitionen hat NORDWEST in den letzten Jahren den Fokus auf die Eigenkapitalstärkung gelegt. Es war und ist das Ziel, den Wachstumsplänen und Investitionen durch eine angemessene Kapitalstärkung eine solide Basis zu verschaffen. Mit Blick auf die aktuelle Ergebnisentwicklung rückt parallel auch das Interesse der Aktionäre an einer angemessenen Ergebnisbeteiligung in den Vordergrund. Diese möchte NORDWEST, trotz der weiter bestehenden Unsicherheiten bezüglich der Konjunkturentwicklung in den baunahen Bereichen und der zukünftigen Großprojekte, umsetzen und schlägt der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von 1,00 € je Aktie, nach 0,80 € je Aktie im Vorjahr, vor.
Ausblick
NORDWEST plant im Jahr 2024 und den Folgejahren die größten Zukunftsinvestitionen in der Firmengeschichte. Dazu gehört, neben der Migration des ERP-Systems auf S/4 HANA, insbesondere die Neuausrichtung der logistischen Abwicklung an einem neuen Standort. Diese Investitionen sind in Teilen aufwandswirksam und werden sich daher kurz- und mittelfristig auf die Ergebnisentwicklung auswirken, aber den langfristigen Erfolg von NORDWEST in der Zukunft sichern. In Anbetracht dieser Investitionen wird trotz einer erwarteten Entwicklung des Geschäftsvolumens auf Vorjahresniveau mit einer rückläufigen Ergebnisentwicklung gerechnet. Das NORDWEST Management erwartet für das Jahr 2024 auf Konzernebene, insbesondere in Abhängigkeit von der Entwicklung in den Bereichen Bau und Stahl, ein Geschäftsvolumen von 5,0 Mrd. € mit einer Schwankungsbreite von +/- 8%. Im Hinblick auf das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) wird von einem Wert von 16,6 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,8 Mio. € ausgegangen. Mit Blick auf die prognostizierte Entwicklung bestehen insbesondere in Bezug auf den zeitlichen Anfall der geplanten Investitionen Unsicherheiten. Hier können Verschiebungen in den Projektplänen zu einer Abweichung von den veröffentlichten Werten führen.
Quelle: NORDWEST Handel AG / Foto: marketSTEEL